Atommülllager wird wegen Erderwärmung undicht
Aus dem Pazifik droht uns jetzt ein große Gefahr. Ein riesiges Atommülllager der USA droht auszulaufen.
Wie ein Damoklesschwert hängen diese Neuigkeiten über den Köpfen der Bewohner der Marshall-Inseln: Eine Kuppel auf der Insel Runit im Eniwetok-Atoll droht wegen des Klimawandels Risse zu bekommen. Dies bedeutet eine massive Bedrohung, denn die Kuppel wurde zur sicheren Lagerung von radioaktiven Abfällen und Erde, die durch 67 Atombombentests der USA verstrahlt wurde, errichtet.
Das Problem: Sowohl der Anstieg des Meeresspiegels als auch die zunehmenden Umweltkatastrophen wie Taifune drohen die Konstruktion zu schwächen. Dies könnte dazu führen, dass tonnenweise radioaktiver Müll in den Ozean gelangt, ohne dass jemand etwas dagegen tun könnte.
Keine Lösung in Sicht
"Sollte das Lager komplett auslaufen, würde der Großteil der Bewohner hier nicht überleben", erklärt Christina Aningi gegenüber ABC News Australia, die als Lehrerin auf dem Eniwetok-Atoll arbeitet. "Die Kinder wissen, dass auf unserer Insel ein Gift lagert. [...] Für uns ist es ein Friedhof, eine tickende Zeitbombe."
Sollte der Atommüll tatsächlich in den Pazifik gelangen, wären die Folgen nicht nur für die Inselgruppe katastrophal. Für die Menschen, aber vor allem für das Meeresökosystem, dessen Überleben bereits durch die Erderwärmung gefährdet ist.
Die drohende Katastrophe ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schwierig es ist, eine nachhaltige Lösung für den Umgang mit Atommüll zu finden. Auch Deutschland hat sich bislang nicht auf ein Atommüll-Endlager einigen können. Hierzulande gibt es bislang lediglich Zwischenlager.