Buckelwal rettet Taucherin vor einem Tigerhai
Die Meeresbiologin Nan Hauser schwamm nahe der Küste Rarotongas (Cook-Inseln), als sich ihr ein Tigerhai bedrohlich näherte. Im letzten Moment geht ein Buckelwal dazwischen!
„Ich berühre niemals die Tiere, die ich studiere", erklärte die Meeresbiologin Nan Hauser, „doch 10 Minuten lang stieß mich der über 22 Tonnen schwere Wal durchs Wasser und letztlich mit seinem Kopf an die Oberfläche. Er versuchte, mich unter seiner Brustflosse zu verstecken."
Die Biologin hatte dabei großes Glück, denn auch wenn der Wal ihr sicher nichts antun wollte, so hätte er ihr bei seiner Kraft leicht Schaden anrichten können: „Hätte er mich zu feste gestoßen, oder mich mit seiner Brust oder Schwanzflosse erwischt, hätte er mir leicht alle Knochen brechen und meine Organe zerstören können. Hätte er mich zwischen seine Brustflosse genommen, wäre ich wahrscheinlich ertrunken. Ich bin mir sicher, dass diese Begegnung tödlich hätte enden können.“
Damit hat Hauser wohl recht. Kurz nachdem sie sich auf ihr Boot gerettet hatte, entdeckte sie einen riesigen Tigerhai in der Nähe des Wales. Ab da hatte die Begegnung von ihr mit dem Wal eine ganz neue Bedeutung für sie. Sie ist davon überzeugt, dass das Video eine Rettungsaktion des Wals zeigt: „Ich war davon überzeugt, dass ich an diesem Tag sterben sollte! Tatsächlich aber hat mich der Wal vor einem 4,5 Meter langen Tigerhai beschützt.“
Hat der Wal wirklich versucht, die Taucherin vor dem Hai zu beschützen? Dies lässt sich nur schwer sagen. Allerdings wurde nicht zum ersten Mal von einem Ereignis dieser Art berichtet: Nächstenliebe ist bei Buckelwalen sogar gut dokumentiert. Der Biologe Robert Pitman hat zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen Buckelwale Robben vor Orkas schützten. Der Spezialist behauptet dabei, dass dies zu häufig vorkommt, als dass es sich dabei um Zufälle handeln könne.