Corona: So wirken sich die Langzeitschäden von Covid-19 auf die Lunge aus
Wissenschaftler der Oxford University konnten mithilfe einer neuen Abbildungstechnik bisher nicht erkennbare Läsionen an den Lungen ehemaliger Covid-19-Patienten feststellen.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie liegt nun schon über ein Jahr zurück. Während die Fallzahlen einmal fallen, um im Anschluss wieder zu steigen, haben Wissenschaftler der Oxford University eine neue Studie durchgeführt, um mehr über die Auswirkungen des Virus auf die Lungenfunktion von Erkrankten zu erfahren.
Bisher unsichtbare Läsionen
Mithilfe einer neuen Abbildungsmethode, bei der die Patienten während eines MRT Xenongas einatmen, konnten die Wissenschaftler Schäden entdecken, die mit herkömmlichen Abbildungsverfahren bisher nicht sichtbar wurden. Diese neue Technik wurde dem BBC zufolge bisher an zehn Patienten im Alter von 19 bis 69 Jahren getestet.
Acht der zehn untersuchten Patienten, litten auch drei Monate nach Genesung noch an Atemnot und anhaltender Müdigkeit. Keiner von ihnen wurde intensivmedizinisch behandelt und vorangegangene Scans hatten keinerlei Lungenschäden gezeigt.
Aufschluss über Langzeitschäden
Doch dank dieser neuen Abbildungstechnik, die ursprünglich von einem wissenschaftlichen Team der Universität in Sheffield entwickelt wurde, konnten bei acht der Patienten Lungenläsionen festgestellt werden, die zuvor nicht erkennbar gewesen sind.
Dabei wurden vor allem die Bereiche sichtbar gemacht, in denen der Sauerstoff nicht ungehindert im Blut zirkulieren kann, was wiederum die Probleme in der Sauerstoffanreicherung des Organismus erklären könnte.
Langfristig könnte man den Wissenschaftlern zufolge mit diesem Verfahren herausfinden, warum Patienten nach einer Covid-19-Infektion teilweise mehrere Monate an Kurzatmigkeit und anderen Erschöpfungserscheinungen leiden. Außerdem könne man so herausfinden, ob es sich bei diesen Läsionen um dauerhafte oder bloß vorübergehende Schäden handelt.
Erklärung für Long Covid?
Fergus Gleeson, Leiter der radiologischen Abteilung der Oxford University und Leiter der Studie erklärt seine Beobachtungen zu den Langzeitschäden von Corona für die Lunge folgendermaßen:
Ich habe damit gerechnet Lungenläsionen zu finden, doch nicht in diesem Ausmaß.
Ihm zufolge könnten diese Läsionen mit eine Ursache für unterschiedliche Formen von Long Covid sein. Allerdings sind die Ergebnisse aufgrund der geringen Probandenzahl noch mit Vorsicht zu genießen.
Um die Forschungsergebnisse zu bestätigen, plant ProfessorFergus Gleeson eine weiterführende Studie mit 100 ehemaligen Covid-19-Patienten, die nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten und auch keine schweren Krankheitsverlauf hatten.