Eindämmung zurzeit unmöglich: Zigfache Corona-Mutationen bereiten Experten große Sorgen
Die Corona-Pandemie scheint nie ein Ende zu nehmen. Endlich ist der Impfstoff da, doch schon drohen durch neue Mutationen ein massiver Anstieg der Infektionszahlen und in vielen Ländern der Zusammenbruch des Gesundheitswesens.
Die Hoffnung in den Impfstoff war groß, doch schon kurz nach Beginn der Impfkampagne zeigt sich, dass es viel zu langsam geht, noch diese Woche entscheiden Bund und Länder daher über strengere Maßnahmen zum Schutze vor der Corona-Pandemie. Ob diese jedoch auch gegen die deutlich ansteckenderen Mutationen helfen werden, bleibt fraglich.
Wie stark sind die Mutationen in Deutschland verbreitet?
Es gibt zahlreiche Mutationen des Coronavirus, von denen zwar nicht alle einen Grund zur Sorge bieten, manche dafür aber umso gefährlicher sind. Dazu zählen unter anderem die Mutationen aus Großbritannien und Südafrika, die um einiges ansteckender sein sollen als der Originalstamm.
Diese Mutationen verbreiten sich mittlerweile auch in Europa und in Deutschland konnten bereits Fälle des britischen Stamms nachgewiesen werden. Um herauszufinden, wie verbreitet die Mutationen sind, soll jetzt bei fünf Prozent aller positiv getesteten Corona-Patienten auch das Genom des Virus untersucht werden.
Super Mutation in Brasilien aufgetaucht
Bisher soll es keine Hinweise darauf geben, dass die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen und die Impfstoffe nicht gegen diese Mutationen wirken. Allerdings sorgt bereits der Ausbruch einer weiteren Mutation, der sogenannten Variante P1, in Brasilien für Panik.
Der Fachzeitschrift Sciencezufolge könnte es sein, dass sich auch immunisierte Patienten mit dieser Corona-Mutation infizieren können. Grund zu dieser besorgniserregenden Annahme bietet die brasilianische Stadt Manaus.
Da dort bereits 75 Prozent der Einwohner mit Corona infiziert waren, ging man davon aus, dass die Stadt eine Herdenimmunität erreicht hat. Nun kam es durch die Mutation jedoch wieder zu zahlreichen Krankenhauseinweisungen und Experten befürchten, dass die Mutation die Immunantwort umgehen kann.
Steigende Zahlen, trotz aller Bemühungen
Absolut besorgniserregende Neuigkeiten, wenn man bedenkt, dass Deutschland schon jetzt nicht mit dem Impfen hinterherkommt. Das erklärt auch Prof. Christian Hesse, Leiter der Abteilung für Mathematische Statistik an der Universität Stuttgart, gegenüber der BILD:
Das aktuelle Impftempo ist bei weitem zu gering, um der Ausbreitung der Virus-Mutation etwas entgegenzusetzen (...). Rechnet man das Impftempo der ersten drei Wochen der Impfkampagne hoch, dann wären Ende 2021 nur 12 Prozent der Bevölkerung immunisiert.
Bedenkt man, dass die aufkommenden Mutationen eine deutlich höhere Ansteckungsgefahr bergen, so könnte es laut dem Experten passieren, dass wir bis Ostern mit zehnmal höheren Inzidenzwerten zu tun haben als jetzt.