Eine Plasmawolke bricht auf der Sonnenoberfläche aus: Diese Gefahren drohen uns
Expert:innen zufolge könnten die von der Sonnenexplosion ausgesandten magnetischen Wellen die Erde in weniger als zwei Tagen erreichen. Welche Risiken bestehen hierbei für uns?
Auf der Oberfläche unseres Sterns kommt es regelmäßig zu Sonneneruptionen. Diese auch als Sonnenstürme bezeichneten Feuerbögen erreichen manchmal eine Höhe, die der mehrfachen Höhe der Erde selbst entspricht. Im Juni 2022 erreichte ein Ausbruch sogar die zweieinhalbfache Größe der Erde.
Was ist eine Sonneneruption?
Sonneneruptionen sind große Strahlen aus ionisierter (d. h. elektrisch instabiler) Materie, die sich in der Korona der Sonne verlieren und bis in eine Höhe von mehreren hunderttausend Kilometern reichen können. Sie entstehen als Folge einer zu großen Ansammlung magnetischer Energie.
Genau das passiert derzeit auf der Oberfläche unseres Sterns! Eine riesige Plasmawolke ist explodiert und hat diese magnetischen Wellen in den Weltraum gestreut. Sie sollten die Erde in weniger als zwei Tagen erreichen.
Die Risiken für uns?
Der Sonnensturm, der sich am Morgen des 3. Januar ereignete, war in Wirklichkeit ein koronaler Massenauswurf. Laut dem Sonnenexperten Keith Strong führte dieser Auswurf zu einem Sonnensturm, der nicht weniger als sechs Stunden dauerte. Auf Twitter schreibt er dazu Folgendes:
Dies ist die fünftgrößte Eruption bei X1.1, die wir bislang im Sonnenzyklus erlebt haben. Es ist wahrscheinlich, dass es in den nächsten Stunden oder Tagen zu weiteren großen Eruptionen kommen wird. Bleiben Sie dran.
Aber was ist dann die Gefahr für uns, die wir auf der Erde sind? Nun, wir können euch beruhigen: nicht viel. Der Sonnensturm ist nicht stark genug, um das Magnetfeld der Erde direkt zu beeinflussen. Höchstens einige Radiostörungen an bestimmten Orten auf der Erde.
Das Beispiel des Sturms von 1859
Dies ist jedoch nicht bei allen Sonnenstürmen der Fall. Der von 1859, der stärkste, der je auf die Erde traf, gibt uns einen Einblick in die Auswirkungen, die die Sonne auf unseren Planeten haben kann.
Das Positive zuerst: In einer ersten Phase führte die Sonneneruption am 28. August 1859 zu riesigen, besonders farbenfrohen Nordlichtern am amerikanischen Himmel. Ein mehr als bemerkenswertes Ereignis in einem Land, das an derartige Himmelsphänomene nicht gewöhnt war. Aber das ist noch nicht alles.
Stromschlag und durchgebrannte Drähte
In der zweiten Phase hatte der Sturm nämlich große Auswirkungen auf das Magnetfeld der Erde. Expert:innen bescheinigen, dass etwa 5 % der planetaren Ozonschicht infolge des Sonnenbombardements verschwunden sind.
Die Aurora erzeugte auch starke elektrische Ströme im Telegrafennetz, so dass viele Drähte verbrannten und einige Arbeiter:innen, die für das Netz verantwortlich waren, einen Stromschlag erlitten.
Verwendete Quellen:
Space.com : A giant plasma cloud bursts from the sun, but fortunately it won't hit Earth
France culture : Faut-il craindre les tempêtes solaires ?
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK