Hubble-Teleskop: "Galaktischer Geist" auf erstaunlichen Aufnahmen erfasst
Das Hubble-Teleskop enthüllt uns ein mysteriöses Foto eines "galaktischen Geistes". Obwohl dieses Phänomen sehr rätselhaft ist, verrät es uns viel über die Wechselwirkungen der Galaxien untereinander.
Während das neue James-Webb-Weltraumteleskop technologisch seiner Konkurrenz den Rang abläuft, hat unser gutes altes Hubble-Teleskop vielleicht noch nicht das letzte Wort, wenn es um Aufnahmen aus dem Weltall geht. Das Weltraumobservatorium, das am 24. April 1990 in eine Umlaufbahn um die Erde geschossen wurde, ist auch noch nach 32 Jahren aktiv und beobachtet Sterne.
Die neueste Aufnahme zeigt, dass Hubble immer noch viel zu tun hat. Zum neuen Jahr gibt es ein recht obskures Foto von einer Art "galaktischem Geist", wenn man so will.
Was ist dieses seltsame Leuchten?
Um diesen Geist aus dem All zu finden, setzt Hubble eine Infrarottechnologie ein, um das seltsame Phänomen genauer zu untersuchen. Natürlich handelt es sich bei der vom Weltraumteleskop aufgenommenen Fotografie nicht um einen galaktischen Geist, der durch den Kosmos irrt. Es ist das, was man in der Astronomie als "Intracluster-Medium" bezeichnet.
Aber was sehen wir dann auf den Hubble-Aufnahmen? Um die Galaxien herum, die fast alle unterschiedliche Formen haben, kontrastiert ein seltsames bläuliches Leuchten mit dem dunklen Weltraum. Dieser leuchtende Nebel ist rätselhaft, als würde er die Energiequelle für die umgebenden Sterne sein.
Was ist ein "Intracluster-Medium"?
"Intracluster-Medium" bezeichnet ein Nebenprodukt der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Galaxien. Es ist das Ergebnis von Störungen, die die Galaxien untereinander verursachen. Bei diesen manchmal chaotischen Wechselwirkungen werden Sterne aus ihrem ursprünglichen System befreit und kommen daher aus ihrer Gravitationsbahn heraus.
Es scheint also, dass dieses physikalische Phänomen das etwas diffuse bläuliche Licht um die verschiedenen Galaxien herum verursacht, so wie wir es auf den Hubble-Aufnahmen sehen können. Laut NASA sei dieses sehr schwache Licht 10.000 Mal schwächer als das Licht des Nachthimmels für das menschliche Auge.
Die wandernden Sterne
Aus den Daten des Weltraumteleskops geht hervor, dass die Sterne, die dieses Licht aussenden, seit mehreren Milliarden Jahren auf Wanderschaft sind. Die US-Weltraumbehörde erklärt, dass, wenn eine Galaxie um das Zentrum eines Sternhaufens kreist, das gasförmige Material im Raum zwischen den Galaxien dazu führt, dass sich die Sterne außerhalb ihrer Heimatgalaxie verteilen.
Diese Mischung aus Gas und verwaisten Sternen aus ihren ursprünglichen Galaxienhaufen würde also letztendlich das gespenstische Leuchten um die Galaxien herum verursachen.
Verwendete Quellen:
Trust my science: 'La lumière interne des amas de galaxies permet révéler la distribution de matière noire'
Tech Times: 'NASA's Hubble Space Telescope Captures a Strange Galactic Ghost in Ancient Stars'
Nature: 'Intracluster light is already abundant at redshift beyond unity'
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich