Wir alle atmen es ein: Das führt bei Kindern zu Angst und Depressionen
Eine Studie erforscht über fünf Jahre lang die Auswirkungen eines bestimmten Teilchens in der Luft auf Kinder, mit erschreckendem Ergebnis: Kinder, die es besonders häufig einatmen, gelangen häufig in die psychiatrische Notaufnahme.
Eine Studie untersucht die Auswirkung des Feinstaubteilchens PM2,5 auf die psychische Gesundheit von Kindern. Die Ergebnisse sind beunruhigend. Die Luftverschmutzung wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus, das ist nichts Neues. Was wir aber noch nicht wussten: Sie beeinträchtigt außerdem die psychische Gesundheit unserer Kinder.
In einer Studie, die in der Zeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht wird, berichten Forscher der Universität Cincinnati und des Kinderkrankenhauses in Cincinnati, dass Kinder, die an Orten mit einer besonders hohen Luftverschmutzung leben, besonders häufig die psychiatrische Notaufnahme aufsuchen. Die Studie erstreckt sich über fünf Jahre und analysiert das Feinstaubteilchen PM2,5.
Was ist PM2,5?
Hinter dieser Abkürzung steckt die englische Bezeichnung "Particulate matter". Bei Feinstaub handelt es sich konkret um in der Luft enthaltenen Staub, um sehr feine Partikel, die bei Verbrennungen entstehen, bei denen das Material nicht vollständig verbrennt.
PM2,5 ist also ein winziges Teilchen, das sich in der Lunge absetzen, in den Blutkreislauf eintreten und andere Organe beeinträchtigen kann. Es kann zu Entzündungen und Atemwegsproblemen führen.
Die Forscher untersuchen Wohngebiete, in denen es zu PM2,5-Spitzenwerten kommt, und entdecken, dass an diesen Orten besonders häufig die psychiatrische Kindernotaufnahme aufgesucht wird, besonders für Schizophreniefälle.
Kinder aus ärmeren Familien sind am stärksten betroffen
Die Studie legt außerdem offen, dass Kinder aus weniger wohlhabenden Familien, die in benachteiligten Stadtvierteln leben, mit einem höheren Risiko an den psychiatrischen Folgen der Spitzenwerte bei der Luftverschmutzung leiden. Besonders häufig sind bei ihnen Angstzustände und Suizidgedanken.
Dies ist nicht die einzige Studie zu den psychischen Auswirkungen der Luftverschmutzung. In einer anderen Studie wird erklärt, dass Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung und Brände zu posttraumatischen Belastungsstörungen und in weiterer Folge zu Angstzuständen, Depressionen und Abhängigkeit von Rauschgift oder Alkohol führen können. Diese ernüchternden Ergebnisse machen den Forschern zu denken, denn der städtische Zuwachs nimmt zu...