Müll auf dem Mars: So verschmutzt ist der Planet
Dass wir hier auf der Erde ein Müllproblem haben, ist nicht zu leugnen. Dass unsere Spezies aber einen anderen Planeten verschmutzt, ohne jemals dort gewesen zu sein, ist schon eine Ungeheuerlichkeit. Ein Forscher der Universität West Virginia hat kalkuliert, wie viel Schrott wir bereits auf dem Mars geparkt haben. Mit erschreckendem Ergebnis.
Mit 96,618 Millionen Kilometern ist der Mars der Planet mit der geringsten Distanz zu unserer Erde. Angeblich soll er auch bald bewohnbar werden.
Ein unvergessliches Ereignis
Am 20. Juli 1976 landet die Viking 1 aus dem Hause NASA als erste Sonde erfolgreich auf dem Roten Planeten, auf dem vor sehr langer Zeit mikrobielles Leben geherrscht haben soll:
We are coming down... straight down, ... touch-down ... (Jubel)
Es ist ein unvergesslicher Moment für das NASA-Team und den Rest der Welt. Da es bis jetzt aber noch unmöglich ist, Menschen dorthin zu transportieren, müssen Raumsonden und Roboter die Aufgabe übernehmen, Bilder zu machen und Proben zu entnehmen.
Dass dabei ein Haufen Schrott anfällt, bleibt also nicht aus. Mehr als 6.800 Kilogramm sollen laut Cagri Kilic, Postdoc in Robotertechnik an der Universität West Virginia, die Marsoberfläche besiedeln, wie die Dailymail berichtet.
Die Zahl habe er anhand von Kalkulationen aller Rover und Sonden ermittelt, die bis jetzt auf den Mars geschickt wurden, abzüglich des Materials, welches momentan im Umlauf ist.
Der Abfall setze sich aus verschrotteten Geräten, inaktiven Raumschiffen und den Fahrzeugen zusammen, die auf der Oberfläche abstürzten. Darunter befindet sich auch der Mars Orbiter 2 der damaligen Sowjetunion, der dort 1971 zwar landet - jedoch verunglückt.
Entdeckung der Perseverance
Bereits im Juni hatte derMars Rover Perseverance überraschende Entdeckungen gemacht. Seit über einem Jahr befährt er den Planeten, um Proben für die NASA zu sammeln.
Dabei wurde das Team auf ein seltsames Licht aufmerksam, dessen Bilder die Perseverance übermittelte. Es stellte sich heraus, dass das Licht von der Reflexion einer Thermodecke stammt, die den Rover gegen die höllische Atmosphäre geschützt hatte.
Es ist also unausweichlich, dass Müll von Weltraumoperationen zurückbleibt. Neben der Tatsache, dass er den Planeten verschmutzt, könne er aber zudem auch die Proben der NASA fälschen.
Laut Kilic sollten die Raumfahrtbehörden den Abfall aber eher als "historische Monumente" sehen, und nicht einfach als Müll. Also, immer positiv denken.
Verwendete Quellen:
Deutschlandfunk: Vor 40 Jahren - Erste weiche Landung auf dem Mars
Dailymail: Mars is already TRASHED: Humans have left more than 15,000 pounds of discarded hardware and dead spacecraft on the Martian surface
Focus: Müll auf dem Mars? Nasa-Rover macht „überraschende Entdeckung“