Palmöl: Nutella ist laut WWF nicht mehr das schlimmste Übel
Die WWF veröffentlicht jährlich eine Liste der Unternehmen, die sich für einen nachhaltigen Anbau von Palmöl einsetzen. Diesmal wird dieses Ranking von dem italienischen Unternehmen Ferrero angeführt.
Das Ergebnis dieses Rankings dürfte den ein oder anderen überraschen: Ende Januar veröffentlich die NRO WWF das Ergebnis ihrer jährlichen Analyse zu Unternehmen, die sich besonders stark für einen nachhaltigeren Umgang mit Palmöl einsetzen. Und der diesjährige Gewinner ist kein geringerer als der Ferrero-Konzern, Hersteller des beliebten Schokoaufstrichs Nutella.
Ein "positives Zeichen für den Rest der Industrie"
Der multinationale Konzern erhält 21,5 von 22 Punkten auf der Skala, die die NRO anhand unterschiedlicher Kriterien erstellt hat und klettert somit auf Platz 1 der 173 ausgewerteten Unternehmen.
Laut WWF ist dies ein "ermutigendes Zeichen für den Rest der Industrie". In der Vergangenheit war Ferrero aufgrund seines großen Beitrages zur Entwaldung in manchen Erdteilen kritisiert oder gar boykottiert worden.
"Ferrero bemüht sich schon seit vielen Jahren"
Im Ranking des WWF erzielen 15 Unternehmen 17 oder mehr Punkte, während 30 Unternehmen als rückständig eingestuft werden und 41 nicht einmal den Fragebogen beantwortet haben. Ferrero grenzt sich laut der NRO dieses Jahr insbesondere dadurch ab, dass sie nur zertifiziertes, nachhaltiges Palmöl mit einer nachvollziehbaren und transparenten Lieferkette verwenden.
Wir testen ein Satellitenkontrollsystem (...), um sicherzustellen, dass sich unsere Lieferanten an unsere Vorgaben gegen die Entwaldung halten. Diese Technologie ermöglicht mithilfe eines hochauflösenden Radars und einer optischen Abbildung eine genaue Überprüfung der Plantagen unserer Lieferanten und der umliegenden Wälder. Außerdem setzt sich das Unternehmen auch in den Gebieten, wo das Palmöl hergestellt wird, gegen eine Entwaldung ein.
Schlechte Verkaufszahlen
Bleibt abzuwarten, ob Ferreros Engagement die Verkäufe des Unternehmens wieder anheizen kann. Denn in den letzten fünf Jahren sind die Marktanteile des Konzerns um 10 Punkte zurückgegangen.
Schon seit vielen Jahren gerät der italienische Konzern wegen seines ökologischen Fußabdrucks und der potenziell krebserregenden Eigenschaften des Palmöls immer wieder in die Kritik.