Rekonstruktion: Wir wissen jetzt, wie das Gesicht einer Wikinger-Kriegerin aussah!
Britische Wissenschaftler haben es geschafft, das Gesicht einer Wikinger-Kriegerin zu rekonstruieren, die mit einer beachtlichen Anzahl von Waffen begraben wurde.
Manchmal ist es Zufall, dass ein archäologischer Fund an die Oberfläche gelangt, wie bei dem Mädchen, das ein Wikingerschwert in einem See entdeckt. Meist jedoch ist es detailgenaue Pinselarbeit, sobald ein Grab entdeckt wird.
National Geographic enthüllt in einer Dokumentation die Forschungsarbeiten englischer Wissenschaftler, die das Gesicht einer Wikinger-Kriegerin, die vor 1.000 Jahren lebte, rekonstruieren. Das Skelett dieser Frau wird in Solør (Norwegen) gefunden und ist im Osloer Museum für Kulturgeschichte konserviert.
Zu den vielen Legenden, die sich um die Wikinger ranken, haben sich sicherlich schon viele Menschen die Frage gestellt, wie die berühmten Wikinger-Frauen außerhalb der Filmwelt wohl ausgesehen haben?
Die Wissenschaft schafft eine erstaunliche Rekonstruktion
Bereits die Rekonstruktion des Gesichts einer Wari-Königin - 1.200 Jahre nach ihrem Tod - hat vor noch nicht so langer Zeit gezeigt, wozu die Archäologie heute alles imstande ist.
Ella Al-Shamahi, eine Archäologin, erklärt die Hintergründe zu dieser Wikinger-Rekonstruktion. Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dass es sich um das Skelett einer Frau handelt, doch die Forscher denken aufgrund des Geschlechts der Wikingerin zuerst nicht, dass es sich um eine Kriegerin handeln könnte.
Doch als die Wissenschaftler das Gesicht der Wikingerin rekonstruieren, entdecken sie, dass die Frau mit zahlreichen Waffen begraben wurde: Bogen, Schwert, Lanze und Axt liegen um sie herum angerichtet. Was sie außerdem überrascht: Am Skelett lässt sich eine durch eine Waffe verursachte Wunde nachweisen, "die erste Kriegsverletzung, die je bei einer weiblichen Kriegerin nachgewiesen wurde", so die Archäologin.
Eine erstaunliche Rekonstruktion
Es ist den Forschern noch nicht gelungen, festzustellen, ob es sich bei der Verletzung an der Stirn um die Todesursache der Frau handelt. Es sind nämlich Zeichen der Heilung zu beobachten. Auch wenn die Rekonstruktion gemäß Al-Shamahi nicht "zu 100 Prozent genau" ist, ermöglicht sie es doch, einen Eindruck zu vermitteln, wie diese Wikingerin aussah -im Video oben könnt ihr ihr Gesicht mit eigenen Augen sehen!
Dank dieser Entdeckung wird es auch möglich sein, bisherige Annahmen über Kriegerinnen zu Zeiten der Wikinger zu revidieren. In der Dokumentation von National Geographic erklärt der Professor Neil Price gemäß einem Zitat der britischen Zeitung The Guardian:
Es gibt so viele weitere Wikinger-Grabstätten in der ganzen Welt. Es würde mich nicht überraschen, weitere Zeichen von Wikinger-Kriegerinnen zu finden.