Studie: "Sexuell frustrierte" Seeschlangen verwechseln Taucher mit potenziellen Partnerinnen
Ein Taucher erzählt von einer besonderen Erfahrung, in der ihn männliche Seeschlangen umschlingen und durch das Wasser jagen. Doch laut Expert:innen stellt dies keine Gefahr, sondern reines Balzverhalten dar. Was hat es damit auf sich?
Was ist in diesem Meer bloß los? Seeschlangen verwechseln hier Taucher:innen mit potenziellen Partner:innen und es kommt zu kuriosen Begegnungen zwischen Mensch und Tier.
Seeschlangen in der Paarungszeit
Die Forschung im Great Barrier Reef widmet sich der Aipysurus laevis, dabei handelt es sich um eine olivgrüne Seeschlange. In einer Studie werden die Interaktionen mit Menschen untersucht, die in der Paarungszeit besonders häufig sind.
Dabei stoßen die Wissenschaftler:innen auf eine spezielle Beobachtung wie sie in LiveScience veröffentlichen. In der Paarungszeit nähern, ja jagen die Seeschlangen sogar Tiefseetaucher:innen als potentielle Partnerinnen.
Taucher gerät in Balzverhalten der Seeschlangen
So berichtet ein Taucher von dieser Erfahrung, die er zunächst nicht einordnen konnte. Als er bei einem Tauchgang auf die männlichen Seeschlangen trifft, schlingen sie sich um seine Flossen, lecken das Wasser um ihn herum und jagen ihn durch das Meer.
Die Studie enthüllt nun, was sich dahinter verbirgt: Der Taucher dürfte während der Paarungszeit mit den männlichen Seeschlangen in Kontakt gekommen sein. Diese haben ihn wie in einer Art Balz umgarnt, die bei Seeschlangen üblich ist. Im Titel der Studie ist von "sexuell frustrierten" Seeschlangen die Rede.
Giftig, aber eher keine Gefahr in der Paarungszeit
Evolutionsbiologe und Reptilienexperte an der australischen Macquarie University Rick Shine erklärt das Verhalten der Seeschlangen gegenüber den Tiefseetaucher:innen auf folgende Weise:
Die Männchen sind sehr erregt und aktiv, wenn sie nach 'Partnerinnen' suchen. Aber da die Männchen den Unterschied zwischen weiblichen Schlangen und Tauchern nicht erkennen können, kann es zu einigen komischen Interaktionen kommen.
Aipysurus laevis sind giftig und können für den Menschen tödlich sein, aber dennoch gehen Forscher:innen davon aus, dass sie kein erhöhtes Risiko für Menschen in der Paarungszeit darstellen. Selbst wenn sie mit ihnen schwimmen dürfte das reine Neugier sein und keine versteckte Attacke.