Tod der Endothelzellen: So greift Covid-19 das Gehirn an

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Ein internationales Forscherteam in Frankreich hat eine besonders schädliche Wirkung von Covid-19 auf das Gehirn entdeckt, die langfristige Folgen haben könnte.

Es ist eine groß angelegte internationale Zusammenarbeit in Frankreich, die spannende Ergebnisse liefert. In der Zeitschrift Nature Neuroscience werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Wissenschaftler:innen der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung Inserm (Institut national de la santé et de la recherche médicale), des CNRS (Centre national de la recherche scientifique) - der zweitgrößten Forschungsorganisation in Europa) - und der Universität, dem Universitätskrankenhaus und dem Pasteur-Instituts von Lille, Frankreich, ist es erstmals gelungen, eine direkte Wirkung von SARS-CoV-2 auf das Gehirn nachzuweisen.

Tod von Endothelzellen

Die Forscher:innen untersuchten die Hirnrinde von Patient:innen, die eine Infektion mit Covid-19 nicht überlebt haben. Anhand von präklinischen Modellen stellten sie fest, dass das Virus die Endothelzellen im Gehirn zum Absterben brachte, was zur Entwicklung von "Geistergefäßen", d. h. leeren Röhren ohne Endothelzellen, führte.

Das Ergebnis? Diese Zellen, die eine wesentliche Rolle bei der Blutversorgung des Gehirns spielen, sind nicht mehr in der Lage, ihre Funktion zu erfüllen.

Mit Hilfe modernster Techniken wie Transgenese oder RNA-Sequenzierung konnte das Team eine Wirkung des Virus nachweisen: das Auftreten von molekularen Scheren, die von den infizierten Endothelzellen gebildet werden. Und diese Schere ist es, die den Tod der Endothelzellen verursacht, weil sie ein Protein zerschneidet, das für ihr Überleben wichtig ist.

Was sind die Folgen für das Gehirn?

Das Absterben von Gefäßendothelzellen im Gehirn bleibt nicht ohne direkte Folgen für das Gehirn. Die Forscher:innen haben zwei solcher Folgen festgestellt. Die erste ist die vorübergehende Unterbrechung der Blut-Hirn-Schranke.

Dies kann zu Mikroblutungen in Bereichen des Gehirns führen, die normalerweise nicht durchblutet werden. Aber auch der Rückgang des Blutflusses im Gehirn kann eine Folge sein.

Diese unzureichende Spülung kann besonders gefährlich sein und bei manchen Patienten sogar tödlich enden. Den Forscher:innen zufolge bietet diese Phase der Störung einen günstigen Nährboden für die Entwicklung von kognitiven und neurodegenerativen Störungen bis hin zur Demenz.

Obwohl diese Auswirkungen der Studie zufolge reversibel sein könnten, müssen weitere Arbeiten zu den langfristigen Folgen diese Hypothesen noch bestätigen. Vincent Prévot, Forschungsdirektor am Inserm, erklärt dies folgendermaßen:

Das Bewusstsein für die Schwere der SARS-CoV-2-Infektion und ihre Folgen für das Funktionieren unseres Gehirns ist von entscheidender Bedeutung, um in den kommenden Jahren die bestmögliche Behandlung der infizierten Patienten zu ermöglichen.

Andere Studien haben zuvor gezeigt, dass Covid-19 auch eine Atropie der grauen Zellen verursachen kann. Langzeitschäden am Gehirn sind mittlerweile auch bekannt als "Neuro-Covid". Aber auch während der Erkrankung kann sich unsere Psyche durch die Corona-Erkrankung verändern und "manipuliert" werden...