Wissenschaftler lüften endlich das "kosmische" Geheimnis dieses Maya-Kalenders
Kein Weltuntergang in Sicht, aber vielleicht eine gewisse Ausrichtung der Planeten? Anthropolog:innen entdeckten das unglaubliche Geheimnis, das sich hinter dem besonders komplexen Maya-Kalender verbarg.
Es handelt sich nicht um ein Remake von 2012 oder um eine Ankündigung des Weltuntergangs. Die Entdeckungen, die Anthropolog:innen im Maya-Kalender machten, werden euch jedoch genauso überraschen.
Zählung der 819 Tage
Der berühmte Maya-Kalender hat zu zahlreichen Interpretationen Anlass gegeben, da diese sowohl komplex als auch besonders ästhetisch waren. John Linden und Victoria Bricker, Anthropologen-Team an der Tulane University in New Orleans, haben sich auf einen der rätselhaftesten mesoamerikanischen Kalender konzentriert: die "Zählungder 819 Tage".
Dieser Kalender zeigt uns mehrere Zyklen. Einige sind länger als andere, aber sie entwickeln sich mit einer gewissen Kohärenz zusammen. Es gibt den 260-Tage-Zyklus, den 365-Tage-Zyklus und den 819-Tage-Zyklus.
Die Bahn der Sonne oberhalb und unterhalb
Dieses für weitere Entdeckungen wichtige Verständnis basiert auf einer Reihe von Glyphen, die Wörter und Silben darstellen. Jeder Block bezeichnet eine Farbe, die die Forschenden erfolgreich mit den Punkten der Sonnenbahn in Verbindung bringen konnten. Der Zenit, der Durchgang der Sonne auf einer Vertikalen über uns, und der Nadir, das Gleiche, aber unter uns.
Wir wissen bereits, dass die Maya als gute Astronom:innen ihren Kalender mit den Umlaufzeiten der anderen Planeten des Sonnensystems in Verbindung brachten. John Linden und Victoria Bricker fanden heraus, dass der 819-Tage-Kalender die Zeit angibt, die jeder Planet braucht, um sich in Bezug auf die Sonne neu zu positionieren. Und das alles von der Erde aus gesehen.
Ein Kalender, der alle Planeten miteinander verbindet
Wenn man nämlich die Periode der 819 Tage mit 20 multipliziert, erhält man eine Gesamtsumme von 45 Jahren. Eine etwas nutzlose Information, wie es scheint, aber sie entspricht letztendlich der Verbindung der Gestirne des Systems in einem einzigen Kalender. Eine beachtliche Leistung.
"Wenn man die Länge des Kalenders auf 20 Perioden von 819 Tagen erhöht, entsteht ein Modell, bei dem die synodischen Perioden aller sichtbaren Planeten den Stationspunkten im 819-Tage-Kalender entsprechen", schreiben die Forschenden. Sie erklären, dass der Kalender über "16.380 Tage (ca. 45 Jahre), also insgesamt 20 Mal die Zählung der 819 Tage" gelesen werden muss.
Da die synodischen Perioden die Zeit sind, die ein Planet benötigt, um sich von der Erde aus gesehen in Bezug auf die Sonne (derselben Seite) neu zu positionieren, vermuten die Forschenden eine Verbindung zwischen diesem Kalender und dem 260-Tage-Kalender, dem sogenannten "Tzolk'in", der ihn mit einer religiösen Interpretation in Verbindung bringen würde. Diese bleiben jedoch vorsichtig, was die breitere Interpretation dieses Kalenders angeht.
Verwendete Quelle:
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich