Woher kommen Muttermale und wieso heißen sie so?
Viele Menschen haben Muttermale. Meist interssieren sie uns erst so richtig, wenn sie Probleme bereiten. Dabei gibt es noch viel Spannenderes um die kleinen Flecken auf der Haut zu entdecken, zum Beispiel, woher sie ihren Namen überhaupt haben.
Muttermale sollte jeder von uns gut im Auge behalten, das sollte bekannt sein. Was vielleicht weniger gut bekannt ist, ist die Entstehung ihres Namens.
Jedes ist anders
Ein Muttermal wird aus Melanozyten gebildet, den Zellen, die das Pigment produzieren, das für die Bräunung der Haut verantwortlich ist, und die anfangen, sich unkontrolliert zu entwickeln. War das nicht ganz klar? Dann ist vielleicht eine kurze Übersetzung angebracht.
Im Grunde ist ein Muttermal eine Ansammlung von Melanin. Melanin ist das Pigment, das der Haut ihre natürliche Farbe verleiht. Muttermale befinden sich hauptsächlich in der obersten Hautschicht, der Epidermis. Sie können flach, erhaben und von unterschiedlicher Farbe sein.
Im Laufe des Lebens könnten immer wieder neue Muttermale entstehen. Ihre Anzahl variiert und hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von der Sonneneinstrahlung, dem Hauttyp und der Vererbung.
Wichtige Regeln
Genau wie der Rest unseres Körpers verändern sie im Laufe ihres Lebens ihr Aussehen: Sie ändern ihre Farbe, Form, Textur und können manchmal sogar einfach so verschwinden.
Muttermale sind in fast allen Fällen gutartig, allerdings können sie tatsächlich auch entarten; dann sollte unverzüglich ärtzlicher Rat eingeholt werden.
Damit ihr immer schön alles unter Kontrolle habt, geben wir euch eine kleine, einfache Eselsbrücke mit auf den Weg. Sie ist auch als ABCDE-Methode bekannt. Ein Muttermal gilt als auffällig, wenn es:
A: asymmetrisch ist
B: unregelmäßige Begrenzungen hat
C: seine Farbe ist nicht einheitlich ist (das C steht für das Englische Wort “colour”)
D: sein Durchmesser größer als 5 mm ist
E: es sich im Laufe der Zeit stark entwickelt
In diesem Fall geht man zu seinem Hautarzt oder seiner Hausärztin, welche die Zukunft des Muttermals besiegeln: Es entfernen lassen oder es weiter im Auge behalten. Das schlimmste Szenario ist dann tatsächlich Hautkrebs.
Warum aber nennen wir es in Deutschland nun Muttermale?
Interessante Entwicklung
Ungefähr im 16. Jahrhundert taucht der Begriff erstmals auf; es tummeln sich wilde Theorien um die Ursprünge der kleinen Flecken. Angeblich sollen Frauen, deren Kinder damals mit Muttermalen zur Welt kommen, während der Schwangerschaft unter sogenannten unbefriedigten Gelüsten gelitten haben. Was auch immer das sein mag.
Außerdem nimmt man auch an, dass die Male einen Hinweis darauf liefern, dass die Mutter sich während der Schwangerschaft falsch verhalten hat oder diese generell kein guter Mensch sei. Willkommen in der Frühen Neuzeit!
Wirklich große Begeisterung hat das Muttermal in der Geschichte aber sowieso erst recht spät erfahren.
In der Antike z. B. basieren die griechischen Schönheitsnormen und -diktate auf Symmetrie. Da die kleinen Flecken einfach nicht immer sehr gleichmäßig sind, gelten sie als unansehnlich und man kaschiert sie.
Unter Ludwig XV. ist es dann aber endlich so weit: Sie werden zum äußeren Zeichen des Reichtums. Muttermale gelten als schick. Sie bilden einen Kontrast zum weißen Teint, der damals sehr in Mode ist.
In den 1950er Jahren erreicht das Muttermal dank der Ikone Marilyn Monroe dann seinen Höhepunkt. Diese zeichnet sich ihr berühmtes Muttermal einfach selbst auf. Cindy Crawford, Madonna und viele andere Stars spielen später mit diesem kleinen Detail, das mittlerweile Kultstatus erreicht hat.
Heute lebt das Muttermal sein eigenes kleines Leben; die einen lieben es, die anderen hassen es.
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