Warum verfärben sich unsere Zähne?
Wir sind uns einig: Ein hyperbrillantes Lächeln gilt als Plus in Sachen Attraktivität. Zumindest ist es das, was uns die Fernsehwerbung seit Jahrzehnten weismachen will. Doch warum verfärben sich unsere Zähne? Und das übrigens selbst, wenn wir es mit dem Zähneputzen sehr genau nehmen.
Grundsätzlich sind einigermaßen weiße Zähne durchaus ein Zeichen für eine gute Mundhygiene. Um das zu verstehen, müssen wir der Sache auf den Zahn fühlen.
Die Topografie des Zahns
Der Zahn besteht aus drei Schichten. Zunächst ist da der Zahnschmelz. Das ist das, was unseren Zahn wie eine halbdurchsichtige, weißliche Schutzschale umgibt. Er ist übrigens das härteste Gewebe im menschlichen Körper.
Dann gibt es noch das Dentin, die darunter liegende Schicht. Sie wird auch Zahnbein genannt und ist gelblich. Und deshalb auch für das gelbliche Erscheinungsbild von Zähnen verantwortlich.
Im Inneren befindet sich schließlich die Pulpakammer, die aus Nerven und Blutgefäßen besteht. Sie ist in Sachen Zahn-Optik weniger interessant.
Was wir unseren Zähnen zumuten
Warum sind unsere Zähne jetzt mehr oder weniger gelb? Alles hängt davon ab, was wir unseren Zähnen zumuten.
Jedes Mal, wenn wir essen, trinken oder rauchen, setzen wir unseren Mund und damit auch unsere Zähne kleinen Angriffen aus. Genauer: Wir fordern unseren Zahnschmelz. Und je mehr wir den Zahnschmelz angreifen, desto mehr schaden wir ihm, desto dünner wird er.
Je dünner der Zahnschmelz, desto mehr scheint das darunter liegende Dentin durch... Und welche Farbe hat das Dentin? Genau: Gelb.
So wichtig ist Zähneputzen
Zähneputzen, natürlich mit der passenden Zahnpaste, führt nun dazu, dass die Angriffe auf den Zahnschmelz abgeschwächt werden. Es sorgt vor allem dafür, dass die Bakterien, die den Zahnschmelz bearbeiten, weniger lang anwesend sind.
Übrigens: Der Zahnschmelz wächst nicht nach, niemals. Deswegen haben ältere Menschen tendenziell auch gelblichere Zähne.
Kein Zahn ist wirklich weiß
Jetzt ist kein Zahn der Welt von Natur aus wirklich weiß. Vielmehr sind Zähne immer gelblich, allerdings in mehr oder weniger starkem Maße. Dabei spielt mal wieder auch die Genetik eine Rolle. Wer Eltern hat, deren Dentin etwas brauner ist als das der anderen... hat eben Pech gehabt.
Die Gelbfärbung der Zähne lässt sich also nicht verhindern. Ihr könnt sie aber verlangsamen. Ganz wichtig dabei: Vermeidet alles, was die Zähne verfärbt. Rauchen, Rotwein, Kaffee, Tee, all diese kleinen Freuden des Lebens hinterlassen ihre Spuren.
Vorsicht vor Bleaching
Aber Vorsicht: Auch das Bleichen von Zähnen solltet ihr vermeiden oder zumindest gründlich mit der Zahnärztin absprechen. Denn Bleaching kann den Zahnschmelz schädigen.
Und zu guter Letzt schließen wir den Kreis mit der Lebensweisheit, die uns ohnehin ein Leben lang begleitet: Putzt eure Zähne! Und zwar regelmäßig und nicht zu kurz.
Also nochmal: Das natürliche Weiß der Zähne ist gar nicht weiß, sondern gelblich, und hängt von der Dicke des Zahnschmelzes ab. Je dicker der Zahnschmelz, desto weniger durchsichtig ist er, desto weniger Dentin sieht man, also sieht man auch weniger Gelb. Ganz einfach, und kein Grund für Komplexe.
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