Dreiste Aussage über Hartz-IV-Empfänger: CDU-Mann Spahn in der Kritik
Jobcenter sind nicht gerade für ihre Zimperlichkeit bekannt. Egal, ob die Oma einem gerade 50 Euro zugesteckt hat oder der Kühlschrank bei einer Kontrolle halbleer ist: Hartz-IV-Empfänger haben es nicht leicht. CDU-Politiker Jens Spahn sieht das allerdings anders. Eigentlich soll Spahn Gesundheitsminister werden. Doch eine provokante Äußerung über Hartz-IV-Empfänger könnte ihm jetzt einen Strich durch die Rechnung machen.
Spahn behauptet, mit Hartz IV habe „jeder das, was er zum Leben braucht“. Auch den Sinn der Tafeln, die viele Hartz-IV-Empfänger nutzen, stellt er infrage: „Niemand müsste in Deutschland hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe.“ Der parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan Korte, ist entrüstet. Der deutschen Presse-Agentur sagte der Linken-Politiker in Berlin: „Wer in diesen Zeiten derart kaltherzig und abgehoben über die Armen und Schwachen in dieser Gesellschaft redet, sollte von sich aus auf das Ministeramt verzichten.“
Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende, Sarah Wagenknecht, hat diesem Thema gegenüber eine klare Haltung: „Hartz IV mutet Eltern zu, ihre Kinder für 2,70 Euro am Tag zu ernähren. Wenn gutverdienende Politiker wie Herr Spahn meinen, das sei keine Armut, sollten sie sich vielleicht mal mit einer Mutter unterhalten, die unter solchen Bedingungen ihr Kind großziehen muss.“ Auch in anderen Parteien kam Spahns Aussage nicht gut an. So warf ihm Grünen-Chef Robert Habeck vor, sich „überheblich“ geäußert zu haben.