Australische Studie: Diese wirkungslosen Schmerzmittel bergen eine hohe Suchtgefahr
Bei körperlichen Beschwerden kann die Einnahme der richtigen Tabletten wahre Wunder bewirken - besonders mit Blick auf starke Schmerzmittel ist in dieser Hinsicht jedoch Vorsicht geboten. Das zeigt nun eine Studie aus Australien. Was sich dahinter verbirgt, erfährst du hier.
Jeder mag es kennen: Bei mehr oder weniger starken körperlichen Beschwerden ist die Einnahme bestimmter Medikamente oft die logische Konsequenz und kann schnelle Erleichterung bringen. Bestimmte Mittel bergen jedoch auch ein hohes Suchtpotenzial.
Besonders in den USA ist die Abhängigkeit von sogenannten Opioiden - besonders starken Schmerzmitteln - ein echtes Problem. Das Erschreckende ist zudem: Viele dieser Mittel wirken nicht einmal wirklich. Das hat nun eine Studie der australischen University of Sydney herausgefunden.
Studie untersucht Wirkung von Schmerzmitteln
Wie die BILD-Zeitung sowie das Magazin t-online berichten, sind in die Studie 347 Patient:innen mit einbezogen worden, die bereits seit einiger Zeit an schmerzhaften Beschwerden im Rücken- und Nackenbereich gelitten haben.
Im Zuge der Untersuchung ist die eine Hälfte der Proband:innen mit dem starken Schmerzmittel Oxycodon behandelt worden - die andere Hälfte mit Placebos, also mit Tabletten ohne jeglichen Wirkstoff. Dabei haben jedoch weder die Patient:innen noch die Forscher:innen gewusst, welche:r Patient:in welche Tablette bekommen hat.
Placebos wirken besser als Opioide
Das Ergebnis: Am Ende haben paradoxerweise tatsächlich die Placebos eine bessere Wirkung gezeigt, während jene Patient:innen, die mit dem echten Schmerzmittel behandelt worden sind, demgegenüber einen starken Hang zur Abhängigkeit gezeigt haben.
Dass die starken Medikamente mit dem hohen Suchtpotenzial eigentlich gar nicht wirklich helfen, bestätigt auch Experte Dr. Martin Marianowicz gegenüber BILD. Laut ihm würden Opioide lediglich die Schmerzsignale im zentralen Nervensystem hemmen, nicht aber die Ursache des Schmerzes bekämpfen.
Suchtproblem auch in Deutschland
Dass trotz der hohen Suchtgefahr Opioide offensichtlich immer noch zu leichtfertig verschrieben werden zeigen weitere Zahlen der australischen Studie: Mehr als 40 Prozent der Patient:innen mit Rückenschmerzen weltweit bekommen demnach irgendwann Opioide verschrieben.
In Deutschland soll die Ausgabe von Opioiden eigentlich streng geregelt sein. Die laut Angaben der Tagesschau etwa 1,6 Millionen Deutschen, die abhängig von Schmerzmitteln sind (Stand 2022), geben jedoch ebenfalls Anlass zu der Frage, ob an derartige Medikamente nicht doch zu leicht heranzukommen ist.
Verwendete Quelle:
t-online: "Studie warnt: Diese Schmerzmittel wirken nicht und können schnell abhängig machen"
BILD: "Erschreckende Studie zu wichtiger Arznei: Schmerzmittel wirken schlechter als Placebos"
Tagesschau: "Schmerzmittelmissbrauch: Unterschätzte Suchtgefahr?"