Nahtoderfahrungen seien "andere Dimensionen der Realität" laut neuer Studie
Laut einer neuen Studie soll es sich bei Nahtoderfahrungen um eine andere Dimension der Wirklichkeit handeln.
Eine junge Frau aus Australien erinnert sich an ihr Erlebnis in einer Art Zwischenwelt, war es eine Nahtoderfahrung oder was hat die Frau erlebt?
Schwerer Unfall
Rachel Toyer erlitt damals einen Autounfall und lag schwer verletzt am Rande der Autobahn in Sydney. Doch angeblich habe sie von ihren Verletzungen nichts mitbekommen, es habe sich ruhig und friedlich angefühlt.
Ein "riesiger Lastwagen", der danach geflüchtet sei, habe Toyers Auto angefahren, danach "wanderte die Frau etwa 20 Meter auf der viel befahrenen Straße entlang" und brach schließlich zusammen, wie nypost.com berichtet.
Die andere Dimension
Gegenüber news.com.au erzählt Toyer, dass der Unfall schon lange her sei. Sie erinnert sich jedoch an die Erfahrung:
Ich war auf dem Heimweg von einer Beerdigung, als dieser riesige Lastwagen in meine Tür fuhr. Er schleuderte mein Auto dreimal und drückte es dann gegen die Autobahnmauer. Ich weiß noch, dass ich durch das Beifahrerfenster ausgestiegen bin, weil sich die Tür nicht öffnen ließ. Ich war benommen. Ich lief in den [Verkehr], aber niemand hielt an.
Toyer war überzeugt, dass sie tot war. Sie war davon fest überzeugt, denn niemand hielt für sie an und der Notruf schien ein Telefonat in "sinnloser Schleife" gewesen zu sein.
Was ist passiert?
Da die junge Frau so überzeugt davon war, tot zu sein, lief sie 20 Meter von ihrem Auto weg und "legte [sich] in den Rinnstein, um in den Himmel zu kommen". Doch statt Angst, habe Toyer Frieden gefühlt:
Ich war nicht verängstigt. Ich erinnere mich, dass ich enttäuscht war, weil ich noch kein Baby hatte, aber ich akzeptierte, dass dies der Grund gewesen sein musste - um zu verhindern, dass das Baby ohne Mutter war. Ich fühlte mich so ruhig. Erst als mein damaliger Freund auf der Bildfläche erschien, wurde mir klar, dass ich nicht gestorben war.
"Ich fühlte mich so ruhig"
Einer der vorbeifahrenden Autofahrer sah schließlich Toyer am Straßenrand liegen und rief einen Krankenwagen. Das, was die Frau erlebt hat, sei laut einer neuen Studie keine "Wahnvorstellung oder ein Traum", sondern es sei eine "andere Dimension der Realität".
Dabei handle es sich um eine Nahtoderfahrung, "wie sie viele Menschen machen, die dem Tod nahe sind, es aber schaffen, in die Welt der Sterblichen zurückzukehren".
Neue Studie
In der Fachzeitschrift Resuscitation wurde jetzt eine neue Studie über das Thema der Nahtoderfahrung veröffentlicht mit "bahnbrechenden Ergebnissen", so das Medium weiter. Die Studie erforscht die Hirnströme und Aktivitätsmuster von Patient:innen mit Herzstillstand, die von ihren Nahtoderfahrungen berichten.
Anhand von sogenannten Elektroenzephalogrammen beobachtete ein Forschungsteam aus New York bei "Dutzenden von Patienten Phasen erhöhten Bewusstseins, die teilweise bis zu einer Stunde nach einem Herzinfarkt auftraten".
"Erhöhtes Bewusstsein"
Beobachtet wurde, dass eine Reihe an Menschen, die einen Herzinfarkt hatten und zunächst für tot erklärt wurden, "deutliche Anzeichen für ein extrem klares Bewusstsein" verzeichnet wurden.
Sam Parnia, Intensivmediziner und Professor am Langone Health Department of Medicine der New York University, erklärt:
Obwohl Ärzte lange Zeit davon ausgingen, dass das Gehirn etwa 10 Minuten, nachdem das Herz aufgehört hat, es mit Sauerstoff zu versorgen, bleibende Schäden davonträgt, hat unsere Arbeit gezeigt, dass das Gehirn noch lange nach der Wiederbelebung Anzeichen einer elektrischen Erholung zeigen kann.
"Du musst zurück!"
Nicht alle Patient:innen wurden erfolgreich wiederbelebt. Doch diejenigen, die wieder ins Leben kamen, berichteten über verschiedene Ereignisse. Ein Patient erinnerte sich, seine Großmutter gehört zu haben. Sie soll gesagt haben "Du musst zurück!". Ein anderer soll sich selbst neben seinem leblosen Körper im Krankenhaus gesehen haben.
Beobachtet wurde, dass viele Patient:innen von einer Art "Schwebemoment" neben dem eigenen Körper berichten. Ein anderer Betroffener erzählte, dass er einen Lichttunnel sah und sich dabei friedlich fühlte.
Zwischenwelt
Die neue Studie bezeichnet diese Zwischenwelt als eine Zeit "zwischen Leben und Tod", die "neuen Dimensionen der Realität". Dabei seien die Dimensionen von den Erlebnissen der Menschen geprägt.
Es scheint sich um "die tieferen Gedanken der Menschen - alle Erinnerungen, Gedanken, Absichten und Handlungen gegenüber anderen aus einer moralischen und ethischen Perspektive" zu handeln, wie es in der Studie heißt. Nach so einem Ergebnis sei eine Wendung im Leben der Betroffenen zu sehen.
Lebensverändernd
Toyer sah ihre Nahtoderfahrung als lebensverändernd. Sie erkannte, dass sie Mutter werden will und sprach mit ihrem Partner darüber. Allerdings wollte ihr Partner keine Kinder und so gelang es Toyer mit einer IVF-Behandlung ihren Kinderwunsch doch noch zu erfüllen, bloß als alleinerziehende Mutter.
Verwendete Quellen:
nypost.com: 'New study suggests near-death experiences are ‘other dimensions of reality’'
news.com.au: '‘Go back’: Study suggests near-death experiences are real ‘other dimensions of reality’