Honig: Ist er wirklich gesünder als Zucker?
Zuckeralternativen sind in und "natürliche" Produkte werden immer gefragter. Daher greifen viele Menschen zum goldenen Bienenhonig. Doch ist dieser wirklich besser als Haushaltszucker?
In unserer Gesellschaft kommen wir um Zucker nicht herum. Er ist allgegenwärtig und sogar schon in vielen Babynahrungsartikeln enthalten.
Süße Verführung
Focus Gesundheit Arztsuche berichtet, dass bei den 7955 untersuchten Produkten in Budapest, Haifa, Sofia und Wien rund ein Drittel der enthaltenen Kalorien durch zugesetzten Zucker zustande kamen und dazu auch Fruchtsaftkonzentrate oder andere Süßungsmittel enthielten.
Wenn bereits die Geschmacksnerven von Säuglingen unter sechs Monaten an die belohnende Süße gewöhnt werden, ist der Drang nach Süße später im Leben keine Überraschung. Denn "grundsätzlich reagiert der menschliche Körper auf Zucker mit Dopaminausschüttung, das triggert unser körpereigenes Belohnungssystem", wie Deutschlandfunk Nova meldet.
Zucker vs. Honig
Kommen wir aber zurück zum Honig. Der hat einen besseren Ruf als der weiße Haushaltszucker, denn schließlich ist er "natürlicher". Laut Utopia muss hier aber differenziert werden.
Schaut man sich die Zusammensetzung der verschiedenen Süßungsoptionen an, wird klar:
Bezüglich der Zuckerart, die wir aufnehmen, gibt es zwischen Rübenzucker, Rohrzucker und Honig also keinen Unterschied.
Honig besteht zu nahezu 80 Prozent aus Fruktose und Glukose, der Rest ist Wasser. Die Chemie Schule erklärt, dass der normale, weiße Zucker aus dem Zweifachzucker Saccharose besteht, der unter anderem aus Zuckerrüben, Zuckerrohr und der Zuckerpalme gewonnen wird. Auch dieser Zucker enthält Fruktose und Glukose - daher Zweifachzucker.
In der Zusammensetzung unterscheidet sich Honig also nicht signifikant vom Haushaltszucker. Laut Ökotest enthält er zwar Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine sowie vermutlich antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe, jedoch in geringen Mengen.
Brauner Zucker besser?
Und wie sieht es mit braunem Zucker aus? Die ernüchternde Antwort lautet: In der Ökobilanz schneidet dieser sogar schlechter ab. Denn er wird aus dem nur in tropischen Gebieten wachsenden Zuckerrohr gewonnen. Das bedeutet längere Transportwege, den Einsatz umweltschädlicher Dünger und eine ressourcenintensive Verarbeitung.
Unterm Strich bedeutet das also leider: Sowohl Zucker als auch Honig werden im Körper gleich umgewandelt, nämlich in Fruktose und Glukose zerlegt. Hier entscheidet eher die persönliche Vorliebe als der gesundheitliche Aspekt.
Verwendete Quellen:
focus-arztsuche.de: WHO: zu viel Zucker in Babynahrung
deutschlandfunknova.de: Zucker - Warum Süßes unser Gehirn glücklich macht
utopia.de: Ist Honig gesünder als Zucker?
oekotest.de: Warum Honig nicht wirklich gesund ist