Schlucken statt spritzen: Impfstoff als Pille für zuhause soll kommen!
Während die Impfstrategie Deutschlands nach wie vor einige Mängel aufweist, arbeitet Israel schon an der nächsten innovativen Sensation: Einem Impfstoff zum Schlucken.
In Deutschland gehen die Impfungen nur schleppend voran. Erst letzte Woche hat der vorübergehende Impfstopp von AstraZeneca die Impfkampagne noch stärker durcheinandergebracht.
Da kommt die Nachricht von einem Impfstoff, der geschluckt werden kann und keine umständlichen Prozeduren nötig hat, gerade richtig. An einer solchen Impf-Pille arbeitet Israel.
Ganz neu: Schluckimpfung gegen Corona
Noch vor Kurzem war Israel Impfmeister, bevor es von Chile überholt wurde. Nun arbeiten israelische und amerikanische Wissenschaftler an einem Impfstoff, der die Strategie aller Länder grundlegend ändern könnte.
Den Oravax-Wirkstoff in Pillenform kann jeder ganz einfach selbst einnehmen und braucht so keine Spritze oder die Hilfe von Fachpersonal. Außerdem soll die Schluckimpfung noch wirksamer sein als die bisherigen Vakzine.
Während sich die Impfstoffe von Moderna und Pfizer nur gegen ein einzelnes Spike-Protein richten, zielt der neue Impfstoff auf drei verschiedene Strukturproteine des Coronavirus ab.
Mehr Vorteile gegenüber herkömmlichen Corona-Impfungen
In der momentanen Lage wäre es natürlich viel angenehmer, die Impfung vom eigenen Sofa aus vorzunehmen. Doch davon abgesehen gibt es einige Vorteile, die eine solche Schluckimpfung mit sich brächte.
Bei oralen Medikamenten treten tendenziell weniger Nebenwirkungen auf, so der Chef des Pharmaunternehmens Oradem Nadav Kidron gegenüber der Jerusalem Post.
Das wäre auch bei den verschiedenen Corona-Impfstoffen der Fall, deren Nebenwirkungen vielfältig sind. Seiner Ansicht nach könnte diese Methode auch nach dem Ende der Pandemie ziemlich nützlich sein:
Während die einfache Verabreichung heute entscheidend ist, um die Impfraten zu beschleunigen, könnte ein Schluckimpfstoff noch wertvoller werden, wenn ein COVID-19-Impfstoff wie die Standard-Grippeimpfung jährlich empfohlen wird.
Auch eine schnelle Verteilung könne man mit dem Oravax-Vakzin gewährleisten. Es sei möglich, ihn bei gekühlt zu versenden und bei Raumtemperatur zu lagern, was den Versand in die ganze Welt erleichtert.
Der Haken: Es fehlen Tests
Ein Hindernis steht der Verwirklichung des Ganzen aber noch im Weg: Bisher ist die Schluckimpfung aus Israel nur an Tieren getestet worden. Zur Markteinführung kann es also noch eine ganze Weile dauern.
Demnächst soll der Impfstoff erstmals an Menschen getestet werden. Kidron jedenfalls ist optimistisch und hofft, bereits in drei Monaten die Daten der geimpften Versuchspersonen vorliegen zu haben.