Schulen sollen jetzt zuckerfrei werden
Zahnärzte und Chirurgen in England stellen eine Forderung an ihre Regierung. Ihr Ziel? An Schulen sollte kein Zucker mehr angeboten werden, um gegen Karies vorzugehen.
In Deutschland haben Kinder immer öfter kaputte Zähne trotz der fortschreitenden Medizin. Auch in England wird dieses Problem immer dringender. Wenn Kinder süß essen könnten, ohne Karies zu bekommen, wäre für viele Eltern eine Erleichterung.
Britische Zahnärzte und Chirurgen denken da sogar etwas weiter: Sie glauben, dass eine Lösung zur Bekämpfung von Karies bei Kindern, darin liegen könnte, Zucker in der Schule ganz zu vermeiden. Zahnärzte von der Faculty of Dental Surgery (Fakultät für Zahnmedizin) treten dafür jetzt ein.
Unterricht zum Lernen von richtigem Zähneputzen
Die Zahnärzte befürworten außerdem Unterricht im Zähneputzen für die Kinder. Sie möchten auch Leitlinien ausarbeiten, um den Eltern dabei zu helfen, gesunde Mahlzeiten für ihre Kinder zuzubereiten. Laut dem Bericht von der Faculty of Dental Surgery soll Karies in den letzten drei Jahren die Hauptursache für Krankenhauseinlieferungen von Kindern zwischen fünf und neun Jahren gewesen sein.
Prof. Michael Escudier, Dekan an der Fakultät für Zahnmedizin am britischen Royal College of Surgery, sagt: „Es ist überaus beunruhigend, dass die Karieserkrankungen bei Kindern in England immer noch so hoch ist - insbesondere, wenn man bedenkt, dass sich dies mit einfachen Methoden wie zwei Mal Zähneputzen pro Tag mit fluorhaltiger Zahncreme, regelmäßigen Zahnarztbesuchen und einem reduzierten Zuckerkonsum vermeiden ließe."
Wozu raten die Zahnärzte?
Die Fakultät für Zahnmedizin hat einen Bericht veröffentlicht, in dem die Zahnärzte Ratschläge erteilen, mit denen man Karies bei Kindern vermeiden kann. Dazu gehören: Alle Schulen sollten „zuckerfrei” werden, die Werbung für gezuckerte Getränke sollte reduziert werden, in industriell hergestellter Babynahrung sollte weniger Zucker enthalten sein und in den Schulen sollte Unterricht im Zähneputzen erteilt werden.