Uhrentest: Demenz frühzeitig an sich oder Angehörigen erkennen
Du verpennst öfter mal einen wichtigen Termin? Nachdem du dein Auto abgestellt hast und weggehst, fragst du dich direkt, ob du auch abgeschlossen hast? Das könnten Anzeichen von Demenz sein. Der Uhrentest hilft dabei, herauszufinden, ob du oder ein Angehöriger betroffen ist.
Demenz tritt schon lange nicht mehr nur unter älteren Menschen auf. In Deutschland zählt man schätzungsweise bereits 20.000 Demenzpatienten zwischen 45 und 64 Jahren. Wo endet Vergesslichkeit und wo beginnt Demenz?
Der Uhrentest
Um das schnell herauszufinden, wurde ein Test entwickelt, mit dem man Angehörige auf die Probe stellen kann. Die Effektivität des sogenannten Uhrentests konnte bereits in vielen Studien nachgewiesen werden.
Zwar kann er bei weitem keine ärztliche Beratung ersetzen, trotzdem ist er eine gute Methode, um derartige Befürchtungen zu bestätigen oder aus der Welt zu schaffen. Doch wie funktioniert er? Hier die Abfolge, wie man einen Angehörigen testet:
- Zeichne einen Kreis auf ein Blatt Papier. Wichtig ist, dass er perfekt rund ist, benutze also am besten einen Zirkel oder eine Schablone.
- Gib dem Prüfling das Blatt Papier und weise ihn darauf hin, dass der aufgezeichnete Kreis eine Uhr abbilden soll.
- Bitte ihn nun, die fehlenden Ziffern von eins bis zwölf in den Kreis einzutragen.
- Schließlich soll er mit zwei Zeigern die Uhrzeit "zehn nach elf" eintragen.
Experten weisen darauf hin, dass, anstatt den Getesteten vor der Durchführung abzuschrecken, man ihm lediglich vorschlagen solle, sich mit seiner Vergesslichkeit zu beschäftigen. Unvoreingenommenheit ist wichtig, um den Test nicht zu verfälschen.
Die Auswertung des Tests
Zur Auswertung des Tests gibt es mehrere Kategorien, in die ein Geprüfter fallen kann. Das hängt davon ab, mit welcher Präzision er die Aufgabe bewältigen konnte.
- Kategorie 1: Sowohl Ziffern, als auch Zeiger sind richtig gezeichnet.
- Kategorie 2: Die Abstände zwischen den Ziffern sind nicht regelmäßig, die Zahlen selbst liegen nicht perfekt, vielleicht musste der Prüfling Hilfslinien einzeichnen.
- Kategorie 3: In diese Kategorie fällt man, wenn man beispielsweise vergessen hat, beide Zeiger einzutragen. Die verlangte Uhrzeit wurde ausgeschrieben statt gezeichnet.
- Kategorie 4: Die Abstände zwischen den Ziffern sind extrem unregelmäßig. Auf dem Blatt wurden weitere Kreise eingezeichnet, die Ziffern eins bis elf sind größer als die Ziffer zwölf, dafür sind alle sehr unleserlich notiert. Außerdem sind sie gegen den Uhrzeigersinn eingetragen.
- Kategorie 5: Diese Kategorie trifft zu, wenn der Geprüft die in Kategorie 4 aufgezählten Merkmale aufweist, aber in einer noch deutlicheren Form.
- Kategorie 6: Die Zeichnung ähnelt in keinster Weise einer Uhr. Entweder wurden wirre Worte oder einfach gar nichts auf dem Blatt eingetragen.
Probanden, die in die Kategorie 4 bis 6 fallen, könnten durchaus an Demenz erkrankt sein. Dann sollte auf jeden Fall ein Arzt hinzugezogen werden, seine fachliche Beratung kann dann weitere Schritte in die Wege leiten, um gegen die Erkrankung vorzugehen.
Demenz kann manchmal schneller auftreten als einem lieb ist. Experten warnen mittlerweile, dass schon ein schwerer Schlag auf den Kopf Auslöser für eine derartige Erkrankung sein kann. Passt also auf euch auf!