Jens Spahn bei Caren Miosga: CDU-Politiker über Zensur in den USA und Europa
In den USA wurde die "Late-Night-Show" von Jimmy Kimmel infolge dessen Äußerungen über den ermordeten Charlie Kirk abgesetzt. Im Talk bei Caren Miosga nahm CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn unter anderem dazu Stellung und sprach unter anderem über Zensur in Europa.
Am vergangenen Sonntag war der ehemalige Bundesgesundheitsminister und jetzige CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn im Talk bei Caren Miosga zu Gast. Unter anderem wurden dabei die anstehende Wahl der neuen Verfassungsrichter:innen sowie Spahns Perspektive in Bezug auf die Vermögensverteilung in Deutschland diskutiert.
Mit der Frage "Trump spaltet die USA – welchen Schaden nimmt die Demokratie?" lenkte Miosga das Gespräch schließlich auf das eigentliche Thema des Abends, nämlich die derzeitige politische Situation in den USA. Spahn, der sich im Talk bei Maybrit Illner bereits zu der Frage äußerte, ob er ein "Trump-Versteher" sei, nahm dabei unter anderem Stellung zur Absetzung der "Late-Night-Show" von US-Talkmaster Jimmy Kimmel.
Absetzung von US-Show
Wie die Zeit, die Welt sowie die Magazine t-online und web.de berichten, war die US-TV-Show vom Sender ABC nach mehr als zwei Jahrzehnten "auf unbestimmte Zeit" abgesetzt worden, nachdem Moderator Kimmel sich kritisch über den ermordeten US-Aktivisten Charlie Kirk geäußert hatte. Kirk war am10. September bei einer Veranstaltung auf einem Uni-Campus in Utah auf offener Bühne erschossen worden. Das Ganze sorgte weltweit für Schlagzeilen - auch einige deutsche Politiker, wie etwa Linken-Politikerin Heidi Reichinnek, haben sich bereits dazu geäußert.
Auf Nachfrage, ob die Absetzung der "Late-Night-Show" als Zensur zu bezeichnen sei, gab Spahn sich am Sonntagabend jedoch vorsichtig. Das sei "ein großes Wort", erklärte er laut t-online. Seiner Meinung nach bediene sich Trumps Regierung aktuell genau der gleichen Maßnahmen, welche die andere Seite schon seit längerem in Form der sogenannten "Cancel Culture" anwende. Dabei zog er auch Parallelen zu Europa und Deutschland.
Zum Vergleich: Erst kürzlich ist bekanntgegeben worden, dass die Journalistin Julia Ruhs, die im Rahmen des Formats "Klar" über Straftaten im Zusammenhang mit Migration berichtet hatte, fortan nicht mehr für den NDR moderieren werde, sondern nur noch für den Bayerischen Rundfunk.
Berichterstattung über Charlie Kirk
In jedem Fall, so der CDU-Politiker laut Angaben der Welt weiter, sei Cancel Culture jedoch nicht der optimale Weg - egal von welcher Seite sie angewendet werde. Beim "demokratischen Streiten" müsse der Respekt voreinander erhalten bleiben. Was in den USA gerade passiere, führe lediglich zu "Hass und Hetze".
Weiterhin kam Spahn auch auf die Wortwahl in der Berichterstattung über den ermordeten Charlie Kirk zu sprechen. "Wir müssen aufpassen, dass wir andere Meinungen nicht immer gleich zu extremistisch erklären und damit versuchen, die Debatte zu beenden", erklärte er laut web.de. Er habe zum einen "konservative", zum anderen Teil "sehr liberale" Ansichten vertreten. Die von Miosga nahegelegte Bezeichnung als "radikal" stellte der Politiker laut t-online in Frage und erklärte stattdessen, Kirk sei eben "sehr klar" gewesen. Nichtsdestotrotz sei Spahn jedoch auch selbst nicht mit allem mitgegangen, was Kirk vertreten habe.
Zu Gast waren bei Caren Miosga am vergangenen Sonntag neben Jens Spahn auch Politikwissenschaftlerin und USA-Expertin Cathryn Clüver Ashbrook sowie die ehemalige USA-Korrespondentin der Zeit Kerstin Kohlenberg.
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Verwendete Quellen:
Zeit: "Jens Spahn bei 'Caren Miosga': Man hätte ihn ja löchern können"
Welt: "Jens Spahn legt nach: 'Wir haben in Deutschland beim Thema Vermögensverteilung keine Fairness'"
t-online: "'Caren Miosga': 'Vielleicht nicht gut' – Spahn irritiert mit Vergleich"
web.de: "Caren Miosga: Beim Thema Charlie Kirk vergaloppiert sich Spahn"