Jens Spahn bei "Hart aber fair": "Wir werden es nicht schaffen"

Jens Spahn bei "Hart aber fair" im März 2023.
© WDR/Oliver Ziebe
Jens Spahn bei "Hart aber fair" im März 2023.

In der ARD-Sendung "Hart aber fair" geht es beim Thema Flüchtlinge mal wieder hoch her – am Ende wird Jens Spahn deutlich.

Louis Klamroth möchte in der ARD die Frage beantworten, ob Deutschland an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt ist – eine ausgewogene Debatte über Flüchtlinge kommt allerdings nicht unbedingt zustande.

Einzelschicksale im Fokus

Im Jahr 2022 erreicht Deutschland einen neuen Rekord mit über 1,2 Millionen Flüchtlingen, so berichtet es Merkur.de. Wenn man dieses Thema in der ARD zu bester Sendezeit behandelt, würde man erwarten, dass auch die jüngsten Kriminalstatistiken, die mangelhafte Integration oder die Wirtschaftsflucht in das deutsche Sozialsystem Einzug halten in die Diskussion, so Merkur weiter.

Im Fokus der Gespräche steht in der letzten Sendung allerdings etwas anderes: Nämlich mehr oder weniger Einzelschicksale, die ausführlich dargestellt und besprochen werden. Besonders die Fälle von Abschiebung von gut integrierten Menschen heizt die Stimmung an.

Keine Einigung der Anwesenden

Die Gäste sind Britta Haßelmann (Grüne), Jens Spahn (CDU), Tareq Alaows (Grüne), Tanja Schweiger (Freie Wähler) sowie die ARD-Moderatorin des "Weltspiegel" Isabel Schayani, so berichtet es Bild. Am Beispiel Lörrach wird laut Landrätin Tanja Schweiger klar, in welchem Dilemma die Kommunen stecken:

Die Situation ist um ein Vielfaches angespannter als 2015/16. Damals hatten wir 2000 Flüchtlinge, heute sind es 5000. Das Beispiel Lörrach zeigt einfach, dass die Kommunen sich nicht mehr zu helfen wissen. So wie jetzt kann es nicht weitergehen!

Jens Spahn findet während des verbalen Schlagabtauschs dann auch erste deutliche Worte. Laut eines Berichts der Bild wirft er einen ernsten Hinweis in die Runde:

Es gibt nicht das Recht, so hart das klingt, sich das Land, in das man flieht, auszusuchen.

Pro-Asyl-Sprecher Alaows hält mit klarer Kante dagegen: "Es gibt das Recht, ein Leben in Sicherheit auszusuchen!" Wie Bild weiter berichtet, erntet Jens Spahn am Ende noch einmal ordentlich Applaus vom Publikum als er sagt:

Wir werden es nicht schaffen, so hart und so traurig es ist, alle diese Themen zu lösen, indem wir sagen: Jeder kann sich am Ende auf den Weg nach Europa machen, und wer es schafft, hat hier eine Perspektive.

Verwendete Quellen:
Bild: "Spahn: Wir werden es nicht schaffen"
Merkur.de: "Hart aber fair“-Moderator will in Flüchtlingsdebatte vom Thema ablenken"