Keime im Geflügelfleisch: Tierschutzorganisation stellt Lidl an den Pranger
Beim Einkauf im Supermarkt wird zunehmend auf die Herkunft der Produkte sowie die artgerechte Haltung der Nutztiere geachtet. Eine Stiftung, die regelmäßig die Qualität der angebotenen Waren in den Märkten prüft, hat bei einer Kontrolle in einer bekannten deutschen Discounter-Kette nun jedoch eine "besorgniserregende" Entdeckung gemacht. Hier erfährst du alle Details.
Beim Einkauf im Supermarkt wird zunehmend auf die Herkunft der Produkte sowie die artgerechte Haltung der Nutztiere geachtet. Nicht wenige Supermärkte und Discounter unterwerfen sich zu diesem Zweck auch selbst strengen Vorschriften, um den steigenden Ansprüchen ihrer Kund:innen gerecht zu werden und auch selbst ein Zeichen zu setzen.
Die artgerechte Haltung der Nutztiere, von denen das verkaufte Fleisch stammt, ist ebenso der Albert Schweizer Stiftung ein Anliegen, die sich gegen Massentierhaltung sowie für höhere Haltungsstandards und vegane Ernährung einsetzt. Bei einer Untersuchung von Geflügelfleisch in zufällig ausgewählten Filialen der Discounter-Kette Lidlist dabei nun ein "besorgniserregender" Fund gemacht worden.
Gefährliche Krankheitserreger auf Fleisch entdeckt
Wie die Zeitung BILD sowie das Magazin HNA berichten, hat die Tierschutzorganisation 51 Proben von Geflügelfleisch der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfrisch" untersucht. Dabei ist herausgekommen, dass sich bei 71 Prozent der Proben antibiotikaresistente Keime auf dem Fleisch gefunden haben, die bei Menschen mitunter Krankheiten auslösen können.
Darunter sollen unter anderem mehrere Erreger sein, die für Durchfallerkrankungen verantwortlich sind. Andere Erreger können gar Herzinnenhautentzündungen oder Harnwegsinfekte verursachen, wie BILD weiter mitteilt. Für die Tierschutzorganisation ist dies ein klares Zeichen, dass in den Geflügelbetrieben, mit denen Lidl zusammenarbeitet, keine optimalen Haltungsbedingungen herrschen. Man erwartet, "dass Lidl das Übel an der Wurzel packt" und die Lage schnellstmöglich bessert.
Konzern gibt ausführliches Statement ab
Auf die Anschuldigungen hat sich der Konzern selbst bereits in einem umfangreichen Statement geäußert, wie HNA und BILD übereinstimmend wiedergeben. Demnach unterwerfe sich das Unternehmen selbst strikten Hygiene- und Qualitätskontrollen und verfolge hohe Standards.
Darüber hinaus seien die gefundenen Keime kein Indiz für eine angeblich schlechte Haltung der Tiere, wie es weiter heißt. Geflügelfleisch sei grundsätzlich anfälliger für derartige Belastungen und sollte daher auch nur in ausreichend durchgegartem Zustand verzehrt werden. Etwaige Hinweise seien jedoch auch auf den jeweiligen Verpackungen zu finden.
Verwendete Quellen:
BILD: "Neuer Fleischskandal? Untersuchung findet Keime im Lidl-Sortiment: Das sagt das Unternehmen zu den Ergebnissen"
HNA: "'Absolut besorgniserregend': Multiresistente Keime in Fleisch entdeckt – Das sagt Lidl dazu"