Öko-Test nimmt "Heinz Ketchup" unter Lupe: Zu viel Zucker ist das geringere Problem
Egal ob für Pommes frites, Bratwurst oder bei Kulinarikbanausen als Ersatz für die Tomatensoße: Ketchup darf in keinem Haushalt fehlen. Laut Öko-Test ist der Inhalt in manchen der Flaschen leider nicht ganz unbedenklich.
Es ist schon länger bekannt, dass in Ketchup nicht nur Tomaten stecken; auch Zucker, der angeblich hyperaktiv macht, findet in der industriell hergestellten Würzsoße seinen Platz und das nicht zu wenig. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun herausgefunden: Nicht nur der hohe Zuckergehalt ist problematisch.
Immer noch zu viel Zucker
Die Redakteur:innen haben mehrere Ketchup-Sorten genauer unter die Lupe genommen. Dabei kommt heraus: Ausgerechnet der bei vielen beliebte Heinz Ketchup, der einem Mann auch schon das Leben gerettet hat, schneidet mehr schlecht als recht ab.
Schon vor knapp drei Jahren bemängelt Öko-Test den hohen Zuckerhalt (der auch bei Obstsorten ganz unterschiedlich ausfällt) bei Heinz Ketchup. Das Magazin schreibt dazu Folgendes:
26 Gramm Zucker pro 100 Milliliter Inhalt stecken in dem getesteten Heinz Ketchup. Wir finden, das ist zu viel. Denn isst ein dreijähriges Kind zwei Esslöffel davon – das entspricht ungefähr 30 Milliliter – hat es schon mehr als die Hälfte der täglichen Zuckermenge aufgenommen, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht zu überschreiten.
Damals erhält das Produkt aber immerhin noch das Urteil "befriedigend". In der neuen März-Ausgabe fällt dieses jedoch noch härter aus.
Die beliebteste Sorte erhält ein "ungenügend"
Unter den getesteten Sorten erhält nur eine das Urteil "ungenügend". Dieses trifft ausgerechnet den Verbraucher:innen-Liebling. Problematisch sei das in zu hohen Mengen vorkommende Schimmelpilzgift Alternariol. Laut der Internetseite schimmelpilz-fachzentrum.de kann dieses bedenklich für die Gesundheit sein:
Alternariol wird häufig mit allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht. Husten, Asthma, Schnupfen oder Nesselsucht können die Folgen sein. Es besteht der Verdacht, dass das von Unterarten gebildete Alternariol eine krebserregende und fruchtschädigende Wirkung hat. So kann ein Zusammenhang zwischen diesem Schimmelpilzgift und Missbildungen des Embryos sowie Erbgutveränderungen nicht ausgeschlossen werden.
Wie Öko-Test berichtet, sollte der Richtwert bei "10 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/ kg) Alternariol in verarbeiteten Tomatenerzeugnissen" liegen. Diesen soll der Heinz mit 47 µg/kg um ein Vielfaches überschreiten.
Wer seinen Ketchup ohne schlechtes Gewissen verzehren möchte, sollte zu Alternativen greifen (Öko-Test empfiehlt hier vor allem den Dawtona-Ketchup des Discounters Penny, wer bereit ist, mehr auszugeben, kann auch zum Ketchup von Zwergenwiese greifen. Beide Produkte erhalten von dem Verbrauchermagazin das Urteil "sehr gut".
Verwendete Quellen:
Öko-Test: So schneidet der beliebte Heinz Ketchup im Test ab
Öko-Tetst: Tomatenketchup: Darum ist Heinz-Ketchup der große Testverlierer
schimmelpilz-fachzentrum.de: Alternariol - Schimmelpilzgift