Sahra Wagenknecht (BSW): Darum hält sie einen russischen Angriff auf Deutschland für unwahrscheinlich
Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine spricht sich vor allem Parteigründerin Sahra Wagenknecht gegen Waffenlieferungen von westlicher Seite aus. Darüber hat sie sich nun in einer Podcastfolge von Table.Media geäußert.
Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, seit Russlands Präsident Wladimir Putin seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine gestartet hat. Seither hat vor allem letztgenanntes Land eine Menge Unterstützung in Form von Waffen- und Munitionslieferungen erhalten - vornehmlich von westlicher Seite.
In Deutschland ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine nach wie vor ein großes Thema - viele Menschen fürchten, dass sich der Konflikt auch auf Deutschland ausdehnen könnte. Zahlreiche Drohungen von russischen Politikern gegen den Westen lassen diese Befürchtung zumindest in den Augen vieler gar nicht so abwegig erscheinen.
Waffenstillstand als oberstes Ziel
Auch die Sinnhaftigkeit der Waffenlieferungen aus Deutschland und vom Westen generell werden immer wieder heiß diskutiert. Eine, die sich wiederholt dagegen ausspricht, ist Parteigründerin und ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Gegenüber dem Podcast der Table.Media hat Wagenknecht, die den Ukraine-Konflikt zu ihrem Hauptanliegen angesichts der anstehenden Europawahl erklärt hat, nun ganz offen die Freigabe von Ukraine-Hilfslieferungen durch den US-Kongress kritisiert.
Anstatt Waffen zu liefern, solle man sich vielmehr auf einen Waffenstillstand als Ziel fokussieren, wie die Parteigründerin laut Angaben des Magazins DerWesten weiter ausführt. "Wir müssen raus aus dieser militärischen Logik", dass Waffen den Krieg beenden würden, so Wagenknecht. Bisher hätte das auch nichts gebracht. Vielmehr solle man einen Kompromiss mit Russland aushandeln: "Wir liefern keine Waffen mehr, wenn ihr bereit seid, sofort einem Waffenstillstand zuzustimmen".
Einschätzung zur möglichen Konfliktausdehnung
Des Weiteren ist Wagenknecht dafür, sich die Verbindungen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) zu Kreml-Chef Wladimir Putin zunutze zu machen. Es sei eine vergeudete Chance, Schröder nicht zu bitten, "hinter den Kulissen die Chancen für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen auszuloten", wie auch bereits der Spiegel berichtet hat.
Dass sich der Krieg Russlands auch auf Deutschland ausweiten könnte, hält Sahra Wagenknecht des Weiteren für unwahrscheinlich. Ein Russland, welches nach zwei Jahren die Ukraine nicht eingenommen habe, habe "keine realistische Chance, irgendwann über Polen nach Deutschland zu marschieren." Ähnliches hatte die Politikerin vom Bündnis Sahra Wagenknecht bereits im Februar verlauten lassen.
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Verwendete Quellen:
DerWesten: "Politik: Wagenknecht: 'Putin hat keine Chance, nach Deutschland zu marschieren'"
Table Berlin: "Wagenknecht kritisiert Freigabe des Ukraine-Hilfspakets durch den US-Kongress: 'Wir müssen raus aus militärischer Logik'
Spiegel: "Russlands Angriffskrieg in der Ukraine: Wagenknecht plädiert für Ex-Kanzler Schröder als offiziellen Friedensmittler"