Wetter-Prognose: Die hohen Temperaturen haben bald ein Ende

Ein sonniger und warmer Herbsttag im Oktober
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Ein sonniger und warmer Herbsttag im Oktober

Vielerorts erinnert der Oktober in diesem Jahr eher an Mai oder Juni. Er ist von ungewöhnlich milden Temperaturen gekennzeichnet und der Deutsche Wetterdienst rechnet weiterhin mit regionalen Rekordwerten. Das winterliche Wetter soll dafür umso plötzlicher eintreffen.

Überdurchschnittlich warme Herbsttage gibt es immer wieder, aber in diesem Jahr übertreffen die durchschnittlichen Temperaturen voraussichtlich sogar die Rekordwerte des vergangenen Jahres.

Neue Höchstwerte für die Wetteraufzeichnung

Die meisten Wetterexpert:innen gehen davon aus, dass die derzeitigen milden Temperaturen stark mit warmer Meeresluft aus dem Süden zusammenhängt. Der Meteorologe Lothar Bock, Leiter de regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes in München, erklärt dazu im Interview mit der Süddeutschen Zeitung:

Solche Wärmeperioden sind in Übergangsjahreszeiten wie dem Oktober nicht ungewöhnlich. Der Grund dafür ist, dass aus dem Südwesten noch sehr warme und aus dem Norden deutlich kühlere Luft kommen kann. Welche Luftmasse dann dominiert, hängt von der jeweiligen Großwetterlage ab.

Dennoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die steigende Durchschnittstemperatur eine offensichtliche Folge des Klimawandels ist. Die durchschnittliche Oktobertemperatur hat von 1961 bis 1990 9,0 Grad betragen, doch innerhalb der letzten 30 Jahre ist sie auf 9,4 Grad gestiegen.

Ein gutes Zeichen in Anbetracht der Energie-Krise?

Trotz all der negativen Folgen, die mit der Erderwärmung zusammenhängen, sind die überdurchschnittlichen Temperaturen derzeit genau das, worauf Politiker und Bevölkerung hoffen.
Wie n-tv berichtet, macht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen das bei seiner jüngsten Rede in Lubmin ebenfalls deutlich:

Wenn alles gut läuft beim Gassparen und wir Glück mit dem Wetter haben, dann haben wir eine Chance gut durch den Winter zu kommen.

Tatsächlich haben die warmen Temperaturen im Oktober aber keine nennenswerte Auswirkung auf den Energieverbrauch, da dieser normalerweise erst in der zweiten Novemberwoche merklich ansteigt. Im Herbst sind die Tage ohnehin noch etwas länger und es besteht selten ein Anlass dazu, die Heizung einzuschalten. Der Energieverbrauch ist im Dezember, Januar und Februar am höchsten.

Ein baldiges und plötzliches Ende in Sicht

Wer das Glück hat, diesen überdurchschnittlich warmen Oktober erleben zu dürfen, sollte dies in vollen Zügen genießen. Mit dem sommerlichen Wetter wird es nämlich bald vorbei sein. Nächste Woche wird voraussichtlich ganz Deutschland von Gewittern und Regenschauern heimgesucht werden und diese bringen ebenso kühlere Temperaturen mit sich.

Für den kommenden Winter besteht dennoch Hoffnung: Die meisten Meteorolog:innen und Wetterdienste gehen davon aus, dass die kommenden Wintermonate eher von Temperaturen über dem Nullpunkt als von Frost gekennzeichnet sein werden.

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