600 tote Ukrainer:innen: Hat Putin über Vergeltungsschlag gelogen?
Als Antwort auf einen ukrainischen Angriff haben russische Streitkräfte etwa 600 ukrainische Soldat:innen getötet - das behauptet zumindest die russische Regierung. Ein Reporter will diesen vernichtenden Vergeltungsschlag nun als dreiste Lüge enttarnt haben.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine tobt nun schon seit Ende Februar des vergangenen Jahres. Auch über den Jahreswechsel hinweg sind beide Seiten von einem Waffenstillstand weit entfernt, wie es scheint.
Bei einem Angriff auf einen russischen Militärstützpunkt nahe Donezk in den ersten Minuten des neuen Jahres 2023 sind laut Angaben von BILD duzende, wenn nicht gar hunderte russische Streitkräfte ums Leben gekommen. Der russische Präsident hat diesen Angriff nicht auf sich sitzen lassen wollen, wie eine offizielle Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums zeigt.
Mehr als 600 ukrainische Streitkräfte getötet
Kurz nach dem ukrainischen Angriff am 1. Januar um 0.01 Uhr verkündet die russische Regierung in ihrer Meldung, man habe eine "Vergeltungsoperation" als "Reaktion auf den verbrecherischen Schlag des Kiewer Regimes" gestartet, wie BILD weiterberichtet.
Dabei habe der russische Geheimdienst ukrainische Streitkräfte in der Stadt Kramatorsk ausfindig gemacht und durch einen "massiven Raketenangriff" mehr als 600 ukrainische Soldat:innen getötet. Ein finnischer Reporter ist sich jedoch nun sicher, dass es sich hierbei um eine medial inszenierte Operation handelt.
Verdacht auf dreiste Lüge
Der finnische Reporter Antti Kuronen ist sich nach näherer Betrachtung des Ortes, an dem der Angriff stattgefunden haben soll, sicher, dass es sich um einen Bluff handelt. Denn: Es gibt keine Spur von Verwüstung oder von 600 getöteten Ukrainer:innen.
Laut seinen Angaben, auf die sich BILD bezieht, habe sich in der Schule, in der sich laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ein Militärstützpunkt befunden haben soll, zum Zeitpunkt des Angriffs niemand aufgehalten. Einen direkten Treffer habe es ebenfalls nicht gegeben, lediglich ein paar Garagen seien beschädigt worden, wie Kuronen auf Twitter berichtet.
Russen sauer über Fake-News
Wie das Magazin Blick des Weiteren berichtet, sollen diese neuen Fake-News bei den Russ:innen unter Präsident Wladimir Putin allerdings nicht sehr gut ankommen. Es sei nicht das erste Mal, dass die russische Regierung solche Falsch-Nachrichten in Umlauf bringt.
Mit dieser Strategie der Vergeltungsschläge sollen Kriegsbefürworter:innen beschwichtigt werden und das eigene Militär besser dargestellt werden. Wenn sich diese News allerdings als falsch herausstellen, erreicht Putin damit nichts, außer sich lächerlich zu machen. Die Gunst seiner Gefolgsleute gewinnt er damit auf lange Sicht nicht, wie Blick weiterberichtet.
Verwendete Quellen:
BILD: "Russen-Armee erfand 600 tote Ukrainer: Putins 'Rache-Operation' als Lüge enttarnt"
Blick: "Von wegen 600 tote Ukrainer: Russen sind sauer auf Putin wegen Fake-Toten"