Anwalt gibt Details über Nawalny-Haft: Bedingungen waren "menschenrechtswidrig" und "unmenschlich"

Alexej Nawalny, Haftbedingungen, unmenschlich
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Alexej Nawalny, Haftbedingungen, unmenschlich

Mitte Februar hat die Nachricht über den plötzlichen Tod von Putin-Kritiker Alexej Nawalny weltweit für Aufsehen gesorgt. Sein ehemaliger Anwalt ist nun bei Markus Lanz zu Gast gewesen und hat dort von den unmenschlichen Haftbedingungen gesprochen, die Nawalny wahrscheinlich aushalten musste.

Der plötzliche Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny beschäftigt die Menschen nach wie vor. Eine offizielle Nachricht aus Russland hat am 16. Februar diesen Jahres verlauten lassen, dass der ärgste politische Gegner von Russlands Präsident Wladimir Putin in seinem Haftlager am Polarkreis verstorben sei.

Ein Statement zur genauen Todesursache gibt es vonseiten Putins und der russischen Regierung bislang noch nicht - viele Stimmen vermuten jedoch, dass der Vorfall mit den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Russland zusammenhängen könnte. Während die Spekulationen weiter andauern, gibt es nun jedoch erstmals nähere Details darüber, unter welchen Bedingungen Nawalny gefangen gehalten wurde.

Nawalnys Anwalt gibt Details über Haftbedingungen

Wie das Magazin Express, die Zeitung BILD sowie das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichten, ist Nawalnys ehemaliger Anwalt Nikolaos Gazeas am gestrigen Mittwochabend bei Markus Lanz zu Gast gewesen. Der Jurist hat Nawalny 2021 nach dem misslungenen Mordanschlag auf ihn in Deutschland vertreten. Nun packt er über die mutmaßlich schrecklichen Bedingungen aus, in denen der Putin-Kritiker zu leben hatte.

In der Haftanstalt in der nordsibirischen Region Jamalo-Nenez nahe des Polarkreises habe Alexej Nawalny in einer Einzelzelle ohne jegliches Mobiliar auf engstem Raum sitzen müssen - "2,5 mal 5 Meter", berichtet Gazeas. Dort drin sei es feucht und nass, sitzen könne man nur auf einer Pritsche, die nachts runtergeklappt wird.

"Unmenschliche" Bedingungen für Nawalny

Zu Essen habe es für Nawalny nichts weiter als eine "Plörre" gegeben, die er innerhalb von 15 Minuten habe essen müssen, "weil sie ihm sonst weggenommen wurde." Zu Trinken habe man dem Gefangenen kochendes Wasser gebracht - auch das musste innerhalb von 15 Minuten getrunken werden, andernfalls sei es weggenommen worden. Das Schlussfolgerung aus diesen Schilderungen beschreibt Markus Lanz sichtlich schockiert: "Du verbrühst dich".

Ausgang habe es zwar gegeben, so Gazeas weiter, allerdings nur für kurze Zeit. "Morgens um 6.30 Uhr. Eine Stunde. Da herrschten teils Temperaturen von minus 32 Grad." Die Bedingungen seien schlichtweg "unmenschlich" und "menschenrechtswidrig" gewesen. Geht es nach Gazeas, so haben die Haftbedingungen "kausal Nawalnys Tod herbeigeführt".

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Verwendete Quellen:

Express: "Im ZDF-TalkNawalny-Anwalt schildert grausame Details aus Haft – Markus Lanz reagiert geschockt"

BILD: "Sein Anwalt bei Lanz: Nawalnys grausame Haft im Putin-Knast"

RedaktionsNetzwerk Deutschland: "Winzige Einzelzelle ohne Mobiliar: Nawalnys Anwalt spricht bei Lanz von menschenrechtswidrigen Zuständen in russischem Straflager"