Experte sicher: Auf Donald Trump könnte noch mindestens ein weiterer Strafprozess warten

Donald Trump, erster Strafprozess von vieren fast beendet, zwei weitere Anklagen könnten folgen, Jurist geht von weiteren Prozessen aus
© Steven Ferdman@Getty Images
Donald Trump, erster Strafprozess von vieren fast beendet, zwei weitere Anklagen könnten folgen, Jurist geht von weiteren Prozessen aus

Das erste Strafverfahren gegen Donald Trump neigt sich seinem Ende zu. Doch für den Ex-Präsidenten ist das noch lange kein Grund zum Aufatmen.

Donald Trump steht derzeit als erster amerikanischer Ex-Präsident der Geschichte als möglicher Straftäter vor Gericht. Der sogenannte Stormy-Daniels-Prozess ist der erste von vier Strafprozessen gegen den Republikaner. Einem Experten zufolge könnte nun sogar noch mindestens ein weiterer dazukommen.

Donald Trumps erster Strafprozess ist fast beendet

Der einstige Präsident muss sich gerade wegen der gezahlten Schweigegelder an Stormy Daniels verantworten. Er soll in diesem Zusammenhang Geschäftsberichte gefälscht und versucht haben, den Skandal zu vertuschen, um seine Siegchancen bei der Wahl 2016 nicht zu gefährden.

Die Zeugenvernehmungen sind nun größtenteils abgeschlossen. Trump plädiert weiterhin auf unschuldig in allen Anklagepunkten. Ungeachtet dessen, zu welchem Ergebnis die Jury letztlich kommen wird, braucht der 77-Jährige noch einen langem Atem.

Drei weitere folgen – und es könnten sogar noch mehr werden

Denn auf den Ehemann von Melania Trump warten noch drei weitere Strafprozesse. Expert:innen sind sich zwar größtenteils einig, dass diese vermutlich erst nach den Präsidentschaftswahlen stattfinden werden. Aber ein Grund zur Freude ist es für den Angeklagten dennoch nicht.

Zudem ist sich Daniel Gielchinsky, Anwalt und Gründer der in Florida ansässigen Anwaltskanzlei DGIM Law, sicher, dass es bald noch mindestens eine weitere Anklage gegen Trump geben wird, möglicherweise sogar zwei!

"Höchstwahrscheinlich" könnte Trump auch wegen versuchter Wahlmanipulation in Arizona angeklagt werden

Der Anwalt ist sich sicher, dass sich zu den Anklagen wegen versuchter Wahlmanipulation 2020 in Georgia, wegen seiner Rolle und seines Verhaltens beim Sturm aufs Kapitol und wegen seines Umgangs mit sensiblen Dokumenten nach seiner Präsidentschaft nun noch mindestens eine weitere Anklage gesellen dürfte – wegen versuchten Wahlbetrugs in Arizona:

Die Arbeit der Staatsanwältin ist noch nicht abgeschlossen. Auf mich wirkt sie wie eine sehr sorgfältige Anwältin. Aus irgendeinem Grund glaubt sie vielleicht, sie habe noch nicht genügend Informationen, um Präsident Trump [wegen der versuchten Wahlmanipulation in Arizona] anzuklagen, aber ich glaube nicht, dass diese Sache schon abgeschlossen ist. Ich denke, viele Angeklagte in der aktuellen Anklageschrift müssen nur die richtigen Dinge in einer Kooperationsvereinbarung oder einem Abkommen sagen, und ich denke, am Ende wird sie auch den Präsidenten anklagen.

Experte vermutet: Auch Anklage wegen versuchter Wahlmanipulation in Michigan ist "möglich"

Während sich Daniel Gielchinsky ziemlich überzeugt davon zeigt, dass zumindest eine Anklage wegen Arizona auf Trump wartet, äußert er sich zu einer möglichen sechsten Anklage – diesmal wegen versuchter Wahlmanipulation in Michigan – etwas vorsichtiger:

Könnte sein. Ich denke, der Fall in Arizona ist fast so angelegt, dass eine Anklage gegen ihn geplant ist, der in Michigan – das bleibt erst mal eine Möglichkeit.

Auch interessant:

Donald Trump: Sein Sohn Barron unterstützt ihn doch nicht als Delegierter

"Kein kluger Mann": Donald Trump beleidigt Joe Biden – und den Staatsanwalt

Trump verliert Prozess: Ist der ehemalige US-Präsident bald pleite?

Verwendete Quellen:

Newsweek: Donald Trump Could Face Two More Criminal Indictments: Attorney

The Guardian: Closing arguments begin in Donald Trump’s criminal hush-money trial