"Kriegserklärung an Russland": Ex-Präsident Medwedew warnt vor Haftbefehl-Vollstreckung
Der russische Präsident Wladimir Putin erfährt seit seinem Einmarsch in die Ukraine vor mittlerweile einem Jahr immer noch scharfen Gegenwind. Seit vergangener Woche besteht immerhin ein internationaler Haftbefehl gegen den Kreml-Chef. Russlands ehemaliger Präsident Dimitri Medwedew findet dafür nun jedoch klare Worte: Laut ihm komme eine Festnahme Putins einer offenen Kriegserklärung an Russland gleich.
Der russische Einmarsch in die Ukraine vor einem Jahr sorgt nach wie vor weltweit für Aufregung. Der Haftbefehl, welcher in der vergangenen Woche vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen Kreml-Chef Wladimir Putin erlassen worden ist, dürfte für viele nun endlich einen Schritt in die richtige Richtung bedeuten.
Nun meldet sich jedoch eine drohende Stimme aus Russland zu Wort und die stammt von keinem Geringeren, als dem ehemaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew. Wie BILD und auch ZDF übereinstimmend berichten, hat Medwedew in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass deutliche Worte dafür gefunden, was eine Festnahme Putins nach sich ziehen würde.
Warnung vor Haftbefehl-Vollstreckung
Sollte der internationale Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs tatsächlich vollstreckt werden, so Medwedew - was jedoch laut seiner Auffassung niemals eintreten wird - dann würde dies als eine offene Kriegserklärung an Russland betrachtet, wie er laut ZDF gegenüber Tass erklärt.
Die Entscheidung des Strafgerichtshofs sei zudem den russischen Beziehungen zum Westen nicht gerade zuträglich - aktuell seien sie bereits schlechter als zu Beginn des Kalten Krieges. Bezüglich der Äußerungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann, der Haftbefehl müsse vollstreckt werden, sobald Putin einen Fuß auf deutschen Boden setze, fragt Medwedew, ob Buschmann sich überhaupt über die Folgen dieses Handelns im Klaren ist.
Wenig Hoffnung für Beziehungen zum Westen
Für die nahe Zukunft sieht Medwedew zudem laut BILD keinerlei Chancen, dass sich die Beziehungen zum Westen wieder bessern werden - die Ukraine sei nun mal ein Teil "Großrusslands", daher könne man nicht zulassen, dass das Land der NATO beitrete, um sich dann gemeinsam gegen Russland zu wenden.
Zwar werde sich die Situation mit dem Westen eventuell stabilisieren und die Kommunikation könne wieder aufgenommen werden, allerdings hofft Russlands Ex-Präsident, dass bis dahin die meisten westlichen Führungspersonen im Ruhestand oder tot sein werden.
Verwendete Quellen:
BILD: "Medwedew: Ukraine ist Teil 'Großrusslands'"
ZDF: "Russlands Ex-Präsident Medwedew: Festnahme Putins wäre eine 'Kriegserklärung'"