"Paranoid" oder berechtigte Sorge? Präsident Putin lässt sogar sein Essen testen
Russlands Präsident zählt derzeit nicht gerade zu den beliebten internationalen Staats- und Regierungschefs. Sind seine Sicherheitsvorkehrungen dennoch übertrieben?
Spätestens seit Wladimir Putin im Februar 2022 seinen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hat, sieht er sich einer zusätzlichen Bedrohung für Leib und Leben ausgesetzt. Daher sollen die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal erhöht worden sein. Erste Medien bezeichnen den russischen Präsidenten mittlerweile als "paranoid".
Nach Attentaten auf Spitzenpolitiker: Putin noch besser von Geheimdienst geschützt
Nachdem in den vergangenen Jahren der japanische Premierminister Shinzo Abe ermordet wurde und Robert Fico, der slowakische Premierminister beinahe bei einem Attentat ums Leben kam, wurden "die ohnehin schon strengen Sicherheitsvorkehrungen" zum Schutz des russischen Präsidenten nun erneut verschärft.
Das haben zwei Beamte gegenüber The Moscow Times verraten. Das liege, neben den verübten Attacken auf andere hochrangige Politiker:innen auch an dem mittlerweile verhängten Haftbefehl gegen Putin sowie die Gefahr von islamistischen Anschlägen. Dazu käme noch die Bedrohung vonseiten der Ukraine, die Drohnenangriffe starten oder Sabotageakte einleiten könne.
Kugelsichere Weste und Co.: Putin wird rund um die Uhr beschützt
Wie die Beamten gegenüber der Zeitung schildern, habe man vor diesem Hintergrund die Sicherheitsmaßnahmen sogar auf ein "noch nie da gewesenes Maß verschärft" – wohl frei nach dem Motto "sicher ist sicher" beziehungsweise "viel hilft viel":
Der Kreml nimmt die Sicherheit von Wladimir Putin sehr ernst. Er wird von einer ganzen Armee von sichtbaren und unsichtbaren Wachen geschützt.
Zudem solle der russische Präsident mittlerweile bei öffentlichen Auftritten immer eine kugelsichere Weste tragen, erzählt einer der beiden Beamten. Man gehe dort von einer akuten Lebensgefahr für Putin aus. Dies bestätigt auch Jade Miller, Expertin für feindliche Umgebungen und Hochrisikosituationen, nachdem sie Videos von Putin bei einer Parade im Mai analysierte:
Putins Oberkörper sieht unnatürlich aus und seine Schultern wirken eher breit und eckig, ohne die Form des Rückens und der Schulterblätter zu zeigen. Bei etwa 1:44 scheint sich ein Teil seines Mantels unter etwas zu verfangen, das eine ballistische Weste sein könnte. [...] Putin hält seinen Mantel immer hochgeschlossen und achtet darauf, dass er geschlossen bleibt – so als wolle er sicherstellen, dass niemand sehen kann, was sich darunter verbirgt. [...] Meiner professionellen Meinung nach trägt Putin während seiner Teilnahme an der Parade eine Art ballistischen Schutz.
"Paranoid"? Putin lässt sogar sein Essen testen
Doch damit nicht genug: Die beiden Beamten haben gegenüber The Mowscow Times ausgeplaudert, dass Putin immer mit eigenen Köchen und einem mobilen Labor reise – Letzteres diene dazu, jede Mahlzeit auf Gift und Co. zu überprüfen. Zusätzlich sei immer ein Trupp an Offizieren dabei, die das Essen checken.
Diese Informationen veranlassten erste Medien, unter anderem The Sun, dazu, Putin als "paranoid" zu bezeichnen. Seine Sicherheitsleute wiederum scheinen dies als ein absolut notwendiges Maß an Sicherheitsvorkehrungen zu halten. Zu dem Schluss kam auch einer der Beamten im Gespräch mit The Moscow Times. Denn er befindet:
Gott beschützt die Vorsichtigen.
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Verwendete Quellen:
The Moscow Times: Bulletproof Vests on Red Square: Kremlin Secretly Beefs Up Putin’s Personal Security
The Sun: ON VEST BEHAVIOUR: Paranoid Putin ‘starts wearing BULLETPROOF VESTS for public appearances’ in fear of assassination bid