Putins angeblich neue Vorgehensweise bei Rekrutierung: Russland bilde weiter Soldaten aus
Angeblich gehen Putin die Soldaten aus, nun soll er eine ungewöhnliche Vorgehensweise haben, um zu rekrutieren.
Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge, sollen für den Ukraine-Russland-Konflikt nun ukrainische Kriegsgefangene an die Front geschickt werden. Doch diese seien nicht dazu gezwungen worden, es sei sogar ihr Wunsch gewesen, für Putin rekrutiert zu werden.
Ukrainische Kriegsgefangene
Der Quelle zufolge sei "das Bohdan Khmelnitsky-Bataillon einsatzbereit". Dieses bestehe aus ehemaligen ukrainischen, nun gefangenen, Soldaten. Bevor diese jedoch wirklich an der Front kämpfen, sollen sie erst ausgebildet werden.
Ob die Soldaten wirklich auf eigenen Wunsch ausgebildet werden, bleibt unbestätigt. Ein Teil von Russlands Propaganda sei laut t-online jedoch die Aussage, dass diejenigen Soldaten, die "gegen das Regime in Kiew kämpfen wollten, das die Ukraine gefangen halte", nun ausgebildet würden.
Auf eigenen Wunsch ausgebildet?
Das Bataillon sei laut weiteren Quellen eher eine Show nach außen hin, "um gut auszusehen". Bislang würden Telegram-Kanäle bloß Fotos von Soldaten in "blitzblanken Uniformen" zeigen. Bestehen würde die Einheit bereits seit Oktober, sei jedoch laut Militärexperte Jeff Hawn "noch nie im Umkreis von 50 Meilen von einem Kampfeinsatz" gesehen worden.
Die neue Vorgehensweise sei jedoch nichts Neues, wie Experte für Russlands Politik, András Rácz, laut t-online betont haben soll. Bereits seit dem Zweiten Weltkrieg würde dieser "Trick" angewandt, so habe aktuell auch schon die Wagner-Gruppe Kriegsgefangene eingesetzt.
"Nichts Neues"
Für lebensgefährliche Aufgaben seien die Kriegsgefangenen nützlich, um als "Suizidkommando in der Offensive" zu dienen. So sollen die Wagner-Söldner bereits ihre Gefangenen für Minenentschärfungen eingesetzt haben.
Allerdings dürfen Kriegsgefangene laut der Genfer Konvention keiner Gefahr ausgesetzt werden. Darin sei laut der Süddeutschen Zeitung festgelegt, dass Gefangene "jederzeit mit Menschlichkeit behandelt werden müssen". Weiter heißt:
Jede rechtswidrige Handlung oder Unterlassung, die den Tod oder eine schwere Gefährdung der Gesundheit zur Folge hat, ist untersagt. [...] Sie sind gleich zu behandeln - ohne Unterschied von Dienstgrad, Rasse, Religion und anderen Merkmalen.
Genfer Konvention schützt Kriegsgefangene
Als damals ein russisches Gefängnis zerstört wurde, gab zunächst Russland der Ukraine die Schuld. Doch dann hieß es in Kiew, Moskau trage die ganze Schuld. Es sei ein geplanter Akt gewesen, "um Tötungen der Kriegsgefangenen zu vertuschen", so t-online weiter. Ob das Bataillon zum Einsatz kommt und die ukrainischen Gefangenen tatsächlich freiwillig rekrutiert werden, bleibt bislang nur Spekulation.
Verwendete Quellen:
t-online: 'Putin greift bei neuen Truppen auf grausamen Trick zurück'
ohchr.org: 'Geneva Convention relative to the Treatment of Prisoners of War'
Süddeutsche Zeitung: 'Die Genfer Konvention zum Umgang mit Kriegsgefangenen'