Das Große Krabbeln: 500 Meter unter dem arktischen Eis tobt das Leben
Fünf Millimeter kleine Gliederfüßer versetzen ein neuseeländisches Forschungsteam in Verzückung. Bei ihren Recherchen über die Auswirkungen der globalen Erwärmung stoßen sie 500 Meter unter der dicken antarktischen Eisschicht auf Leben.
Ihr eigentliches Ziel ist laut Mirror die Erforschung eines mutmaßlichen Mündungsgebiets unter dem Ross-Schelfeis. Doch das Team, bestehend aus Forschenden der Universitäten Wellington, Auckland und Otago, des Niwa (National Institute of Water and Atmospherics) sowie des Instituts für Geologie und Atomwissenschaft springen buchstäblich in die kalte Luft, als sie auf ein bisher unbekanntes Ökosystem stoßen.
Versteckte Welt unter dem ewigen Eis
Der Wissenschaft ist durchaus die Existenz von Frischwasserseen und Flüssen bekannt, die unter dem eisbedeckten Kontinent verborgen sind. Trotzdem sei diese Entdeckung, wie der Kopf des Teams Huw Horgan es ausdrückt, als würden sie als erste in eine versteckte Welt eintauchen.
Faszinierend ist auch die Tatsache, dass sogar der weit entfernte Ausbruch des submarinen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai des Inselstaats Tonga im Januar Auswirkungen auf dieses neu erforschte Ökosystem hatte. Denn der durch ein Erdbeben von Stärke 7,4 entstandene Tsunami änderte den Druck dieses Lebensraums signifikant, wie die Forschenden anhand ihrer im Wasser gelassenen Instrumente ablesen konnten.
Schützenswerte Nester
Schon im Januar hatte ein anderes Forschungsteam, ebenfalls um eine Tiefe von 500 Metern, die wohl räumlich umfangreichste zusammenhängende Fischbrutkolonie der Welt entdeckt (wenn man von den Robben absieht, die sich bereits seit einiger Zeit an den Nestern bedienen). Die 60 Millionen Fischnester liegen im Weddellmeer, auf der Südseite der Arktis.
Beide Entdeckungen sind Überraschungsfunde, die vielleicht ihr Stück zum Meeresschutz beitragen werden.
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