Sternenfriedhof von zwei Radioteleskopen entdeckt
Angesichts der Größe der Milchstraße waren die Astronom:innen erstaunt, dass sie nur wenige Überreste von Supernovae finden konnten. Das Rätsel ist nun gelöst.
Nebel, Schwarze Löcher und Plasmawolken - alle drei kosmischen Objekte sind Überbleibsel oder Folgen des Sterntods. Die Lebensdauer eines Sterns, der bis zu mehreren zehn Millionen Jahren alt werden kann, hängt stark von seiner Masse ab.
Wo sind die Sternenfriedhöfe versteckt?
Ein Stern mit der zehnfachen Masse der Sonne lebt nur 100.000 Jahre. Mit anderen Worten: nicht lange, wenn man die Zeitlichkeit des Raumes betrachtet. Obwohl sie beeindruckend sind, sind Sterne in unserem Universum alltäglich. Allein in unserer Milchstraße gibt es rund 100 Milliarden davon.
Und genau das hat die Astronom:innen lange Zeit fasziniert! Ihrer Meinung nach hätten sie angesichts des Alters unserer Galaxie und der Anzahl der noch aktiven Sterne bis zu fünfmal mehr Überreste von Supernovae finden müssen, als bisher entdeckt wurden. Doch wo sind sie versteckt?
Eine Entdeckung der "australischen NASA"
Wir haben nun die Antwort! In Kombination mit den Analysen von zwei australischen Radioteleskopen haben Forschende der CSIRO (Australische Regierungsbehörde für wissenschaftliche Forschung) diese einst unsichtbaren Sternenfriedhöfe ans Tageslicht gebracht.
Um sie aufzuspüren, nutzten die Wissenschaftler:innen das SKA-Antennennetzwerk und das Parkes-Observatorium, die beide unterschiedliche Vorteile haben: Das eine deckt ein großes Gebiet des Weltraums ab, das andere hat eine höhere Bildauflösung. Dank ihrer kombinierten Fähigkeiten gelang es den beiden Radioteleskopen, eine Region von etwa 1 % der galaktischen Ebene der Milchstraße zu kartieren.
Ein grünes und rosafarbenes Bild
Das Ergebnis sind 20 neue Überreste von Supernovae, die sichtbar sind. Auf den Bildern können wir nun mehrere grüne oder rosafarbene Flecken erkennen. Die helleren entsprechen den Überresten der Supernova, während die Grüntöne sich auf das von den Gestirnen ausgeblasene Gas beziehen, das später neue Sterne versorgen kann.
"Dieses neue Bild hebt eine Region der Milchstraße hervor, die nur mit Radioteleskopen sichtbar ist. Wir können große, ausgedehnte Emissionen sehen, die mit Wasserstoffgas in Verbindung stehen, das den Raum zwischen sterbenden Sternen füllt und mit der Geburt neuer Sterne in Verbindung steht", erklärten die Forschenden in einer Pressemitteilung.
Und das ist erst der Anfang: Dank dieser Arbeit schätzen die Astronom:innen, dass mehr als 1500 Sternenüberreste noch entdeckt werden können. Um dies zu erreichen, richten die beiden Radioteleskope nun auf eine 100-mal größere Region, die derzeit kartiert wird.
Verwendete Quellen:
New Atlas: Long-lost invisible stellar graveyard revealed by radio telescope duo
CSIRO: Best astronomy image yet of supernova remnants
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich