Unglaubliches Artefakt gibt Aufschluss über Macht dieser Vor-Inka-Kultur
Das Wari-Reich, das vor den berühmten Inkas bestand, erstreckte sich über ein großes Gebiet, das von den Hochebenen der Anden bis zu den peruanischen Küstenregionen reichte. Um ein solches Gebiet zu verwalten, griff das politische Zentrum unter anderem auf einen bestimmten Gebrauch von Farben in der Töpferei zurück.
Vom ägyptischen Blau bis zum Zinnoberrot der Fresken von Pompeji - jede Zivilisation hat versucht, ihre Identität zu entwickeln, die sie von anderen unterscheidet.
Das mächtige Wari-Imperium in Peru
Aber an dem Ort, den wir euch jetzt vorstellen, gibt es keine Pyramiden, griechischen Statuen oder Kolosseen. Die Rede ist von einer Kultur in Peru. Wir befinden uns zwischen 600 und 1050 v. Chr. im mächtigen Reich der Wari, einer Vor-Inka-Kultur, die das Hochland und die Küstenregionen Perus beherrschte. Die Wari (oder Huari) sind auch heute noch ziemlich unbekannt, aber wir wissen immerhin, dass sie ein Volk von großen Baumeistern waren.
Ein besonderes schwarzes Pigment
In einer neuen Studie, die im Journal of Archaeological Science veröffentlicht wurde, analysierten Archäolog:innen verschiedene Stücke peruanischer Keramik aus dem Reich der Wari. Die Forschenden stellten fest, dass die Keramiken alle mit einem ganz besonderen schwarzen Pigment gefärbt waren.
Nach verschiedenen Untersuchungen stellten die Archäolog:innen fest, dass die besondere Farbe, die das Pigment den Töpferwaren für rituelle Zwecke verlieh, Aufschluss über die Macht und die Schlüsselrolle des Reiches geben könnte.
Verwendung von Farbe zur Vereinheitlichung des Territoriums
Tatsächlich dient die schwarze Farbe keineswegs nur der Ästhetik, sondern gibt auch Aufschluss über die politische und institutionelle Stärke eines sehr großen und komplex zu organisierenden Reiches. Die Archäolog:innen erklären nämlich, dass trotz einiger Unterschiede die Zusammensetzung dieser Farbe im Großen und Ganzen überall im Territorium ähnlich war.
Luis Muro Ynoñán, einer der Autor:innen der Studie und Forschungsmitarbeiter am Field Museum in Chicago sagt SciTechDaily: "Die Leute betrachten die Inkas manchmal als das erste große Reich in Südamerika, aber die Wari waren zuerst da."
Auch wenn die Wari leider keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben, sind es ihre Vasen und Gefäße, durch die wir Spuren ihrer Kultur erhalten. "Da sie keine Schrift benutzten, wäre ihr materieller Reichtum - wie die Töpferei - ein Vehikel gewesen, um soziale und politische Botschaften zu übermitteln", erklärt Muro Ynoñán. "Die visuelle Wirkung dieser Objekte muss sehr mächtig gewesen sein."
Verwendete Quelle:
SciTechDaily: Immense Power of an Empire Revealed in Colors on Ancient Pots