Vorsicht bei der Einnahme: Vitamin-Präparate können Krebsrisiko erhöhen
Neue Studien belegen den Verdacht, dass es nicht nur gesundheitsförderlich sein kann, Vitaminpillen einzunehmen – sondern genau das Gegenteil.
Die weitverbreitete Einnahme von Vitaminpräparaten ist heutzutage üblich, da Menschen sie als Teil ihrer täglichen Gesundheitsroutine betrachten. Die Motive können darin bestehen, mögliche Nährstoffmängel auszugleichen, die allgemeine Gesundheit zu verbessern oder bestimmte Beschwerden zu behandeln.
Schwedische Studie alarmiert
Kontroversen gibt es bezüglich des Nutzens von Vitaminpräparaten, da eine ausgewogene Ernährung normalerweise ausreichend Nährstoffe liefert und eine übermäßige Einnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Studien haben auch ein erhöhtes Krankheitsrisiko für die langfristige Einnahme bestimmter Vitamine oder Präparate gezeigt, wie Focus berichtet.
Das Magazin zitiert den Studienleiter einer schwedischen Untersuchung. Vor allem geht es dabei um Antioxidantien wie Vitamin C. Martin Bergö vom Karolinska-Institutet in Schweden sagt als Fazit laut Focus folgenden überraschenden Satz:
Wir haben herausgefunden, dass Antioxidantien einen Mechanismus aktivieren, der dazu führt, dass Krebstumoren neue Blutgefäße bilden.
Britische Untersuchung bestätigt
Eine britische Wohltätigkeitsorganisation namens Killing Cancer Kindly (KCK) warnt davor, dass täglich eingenommene Tabletten das Krebsrisiko sogar um 30 Prozent erhöhen könnten. Insbesondere Multivitaminpräparate stehen im Fokus der Organisation und sollen mit einer Gesundheitswarnung versehen werden.
Die Produkte enthalten nach Ansicht von KCK unnötig hohe Dosen an Nährstoffen, die als "Superfood" für Krebszellen wirken und zu deren Vermehrung beitragen. Dr. Mohammad Muneeb Khan, ein Onkologe, erklärt, dass synthetische Pillen Mikronährstoffe enthalten, deren Mengen den Bedarf des menschlichen Körpers bei weitem übersteigen, so die Birmingham Mail.
Dadurch können Krebszellen ordentlich genährt werden und sich schnell vermehren. Dr. Khan schlägt laut Birmingham Mail daher vor, die Einstufung der Multivitamine als Arzneimittel mit Gesundheitswarnungen und Verschreibungspflicht zu versehen. Auf gesundheitsinformation.de der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ist gar zu lesen:
In qualitativ hochwertigen Studien führten alle Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A, E und Betacarotin zu einer erhöhten Sterblichkeit.
Verwendete Quellen:
Birmingham Mail: Tablets taken by millions in UK every day could 'increase cancer risk by 30 per cent'
Focus: Wer Vitamine-Pillen einnimmt, kann sein Krebsrisiko erhöhen
gesundheitsinformation.de: Nahrungsergänzungsmittel: Können sie auch schaden?