Mord an Luise (12) aus Freudenberg: Das wurde aus den beiden Täterinnen
Vor einem Jahr hat der Mord an der 12-jährigen Luise aus Freudenberg deutschlandweit für Schock gesorgt. Ein Prozess gegen die gleichaltrigen Täterinnen ist schließlich eingestellt worden. Hier erfährst du, was aus ihnen geworden ist.
Im März 2023 haben Berichte über einen Mord die Menschen deutschlandweit schockiert - die 12-jährige Luise aus Freudenberg, einer Stadt in Nordrhein-Westfalen, ist am 11. März von zwei Mädchen im Alter von damals 12 und 13 Jahren getötet worden. Genaueren Angaben zufolge sollen die beiden sie in ein Waldgebiet gelockt und dort insgesamt rund 70 Mal auf sie eingestochen haben. Luises Leiche ist daraufhin einen Tag später gefunden worden.
Die beiden Täterinnen haben die Tat zwar gestanden - eine Strafe gab es jedoch nicht. Die Ermittlungen sind im September eingestellt worden, da die beiden Mädchen zu dem Zeitpunkt nicht strafmündig waren. In Deutschland hat dies daraufhin eine Debatte ausgelöst, bei der viele gefordert haben, die Strafmündigkeit auf ein jüngeres Alter als 14 Jahre festzusetzen. Geworden ist daraus jedoch nichts, da viele diesen Vorschlag zurückgewiesen haben.
Was mit den Täterinnen geschehen ist
Doch wie ist es nun den beiden Täterinnen bis jetzt ergangen? Auf diese Frage geben unter anderem Die Magazine Brisant, t-online und HNA Antworten. Demnach sollen die beiden heute 13- und 14-jährigen Mädchen mittlerweile aus Freudenberg weggezogen sein. Des Weiteren sind sie unter die Obhut des Jugendamtes gestellt. In therapeutischen Einrichtungen sollten beide zudem ihre Tat aufarbeiten.
Die erste Therapiephase hätten beide bereits hinter sich, wie es weiter heißt. Eines der Mädchen lebe demzufolge schon in einer Wohngemeinschaft und gehe wieder zur Schule, während das andere Mädchen in ein paar Wochen ebenfalls die Psychiatrie verlassen soll. Bis zum 18. Geburtstag sollen die Mädchen weiterhin in Betreuung bleiben, um eine angemessene Verarbeitung der Tat für sie und ihre Familie zu gewährleisten.
Auch wenn viele Menschen über die Tatsache, dass es keine richtige Strafe für die Täterinnen gegeben hat, frustriert waren und es immer noch sind, sei es dennoch die höchste Verantwortung "den Täterinnen einen Weg zurück ins Leben zu ebnen". Das erklärt Landrat Andreas Müller.
Eltern von Luise reichen neue Klage ein
Obwohl der Fall im vergangenen September eingestellt wurde, könnte es für die Hinterbliebenen von Luise nun vielleicht doch noch einen Weg geben, die Täterinnen für ihre Tat zu belangen. Vor dem Landgericht Koblenz hat die Familie im vergangenen November demnach die beiden Mädchen auf Schmerzensgeld verklagt. 50.000 Euro fordern die Hinterbliebenen sowie 30.000 Euro für die nächsten Angehörigen. In diesem Fall können die Mädchen, anders als im Strafrecht, für derartige Handlungen ab einem Alter von sieben Jahren belangt werden.
Die Eltern der Täterinnen äußern zum Teil zwar Verständnis für diese Handlung, jedoch verweist der Vater einer der Täterinnen auch ganz klar auf die Zahlungsunfähigkeit seiner Tochter. "Wie soll meine Tochter, die 14 Jahre alt ist, Zehntausende Euro oder mehr bezahlen?" Die Eltern des anderen Mädchens haben die Klage abgewiesen. Wie in dem Fall nun entschieden wird, bleibt abzuwarten.
Ähnliche Fälle wie der der 12-jährigen Luise erschüttern die Nachrichten leider immer wieder. Erst kürzlich ist etwa ein 15-jähriges Mädchen aus dem Elsass verschwunden und wird seither vermisst. Und auch der Fall des kleinen Émile aus Frankreich, der zuletzt leider tot gefunden wurde, macht viele Menschen betroffen.
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Verwendete Quellen:
Brisant: "Ein Jahr nach Gewalttat an 12-Jähriger Getötete Luise aus Freudenberg: Das machen die Täterinnen heute"
t-online: "12-jährige starb durch 70 Messerstiche: Fall Luise: Was ist aus den minderjährigen Täterinnen geworden"
HNA: "Ein Jahr nach Mord an Luise (12): Landrat erklärt, wie Täterinnen heute leben – und was auf sie zukommt"