Katarina Barley (SPD) will Atomwaffen für die EU: "Kein Verlass mehr" auf die USA bei Trump-Sieg
Ex-US-Präsident Trump hat kürzlich mit einer pikanten NATO-Aussage für Empörung gesorgt. Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, sieht darin klaren Handlungsbedarf und empfiehlt, das Augenmerkt im Falle eines Trump-Sieges verstärkt auf Russland zu lenken.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist derzeit der republikanische Präsidentschaftsanwärter mit den besten Aussichten auf eine neuerliche Kandidatur für das Amt des nächsten Präsidenten der USA. Sollte er die Wahl gewinnen hat Trump bereits einige Änderungen in Aussicht gestellt, auf die sich US-amerikanische Bürger:innen einstellen müssen. Einige davon könnten jedoch auch Europa und die NATO betreffen.
Erst am Wochenende hat Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina über die NATO-Beistandspflicht gesprochen und erklärt, er werde ein Land, welches die Verteidigungsausgaben nicht zahle, im Falle seiner Wiederwahl nicht vor Russland schützen. Stattdessen werde er Russland vielmehr noch ermutigen, "zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen."
CDU-Spitzenkandidatin lenkt Augenmerkt auf Putin
Mit dieser Aussage hat Trump auch international für Aufregung gesorgt. Für Katarina Barley, die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, folgt daraus, dass Europa in der Pflicht stehe, die Waffenlieferungen an die Ukraine, die sich nach wie vor im Krieg mit Russland befindet, zu übernehmen, sollten die USA diesbezüglich im Falle eines Trump-Sieges wegfallen.
Da zudem auf einen Schutz durch US-amerikanische Atomwaffen im Falle einer Wiederwahl Trumps nun "kein Verlass mehr" sei, sei auch die Beschaffung eigener Atomwaffen für die EU denkbar. Zudem müsse laut Angaben des Magazins t-online, des Spiegel und der Welt auch vermehrt ein Augenmerk auf Russland gelegt werden, wie Barley weiter betont. Man müsse "Putins Drohungen ernst nehmen, uns entsprechend verhalten" und "wachsam sein".
Kriegsdrohungen aus Russland
In der Vergangenheit hat es bereits mehrfach Kriegs-Drohungen vonseiten Russlands gegen den Westen gegeben - so sei jegliches Eingreifen anderer Nationen in den Ukraine-Krieg, die nicht direkt in den Konflikt involviert sind, etwa eine direkte Kriegserklärung an Russland. Ebenso ist bereits von einem dritten Weltkrieg die Rede gewesen. Erst kürzlich hat jedoch Putins Vertrauter und ehemaliger russischer Präsident Dmitri Medwedew eine weitere Warnung gegen den Westen ausgesprochen.
Laut der Frankfurter Rundschau bezieht er sich damit auf das geplante Großmanöver der NATO namens "Steadfast Defender 2024". Medwedew hat in diesem Zusammenhang vor einem "großen Krieg" gewarnt. "Wenn sie zu hart vorgehen und die Integrität unseres Landes beeinträchtigen" werde dies zu einem Konflikt führen, "von dem sich die NATO nicht länger wird abwenden können." Was an diesen Drohungen dran ist, ist jedoch nicht klar. Kreml-Chef Wladimir Putin selbst hat die Sorge vor einer möglichen Ausweitung des Krieges zuletzt in einem Interview als unbegründet dargestellt.
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Verwendete Quellen:
t-online: "'Putins Drohungen ernst nehmen': Barley: EU-Atombombe 'kann Thema werden'"
Spiegel: "SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl Barley bringt eigene EU-Atombomben ins Gespräch"
Welt: "'Kann ein Thema werden', sagt Barley über europäische Atombombe"
Frankfurter Rundschau: "'Kein Interesse am globalen Krieg': Putin will Polen angeblich verschonen – unter einer Bedingung"
Frankfurter Rundschau: "Vor Nato-Großmanöver: Putin-Vertrauter Medwedew droht mit 'großem Krieg'"