Deshalb denken wir, dass uns die Zeit davonrennt, je älter wir werden

Eine Frage des Alters: Entweder vergeht die Zeit nicht oder sie verrinnt.
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Eine Frage des Alters: Entweder vergeht die Zeit nicht oder sie verrinnt.

Amerikanische Forscher decken ein Phänomen auf, das wir alle schon erlebt haben: Je älter wir werden, desto mehr haben wir das Gefühl, dass die Zeit schneller vergeht. Wir klären euch auf.

Wie die Zeit vergeht! Und je älter man wird, desto schneller scheint sie zu vergehen. Diese seltsame Beschleunigung unserer Zeitwahrnehmung, ist in unserem Gehirn verankert.

Unterschiedliche Wahrnehmung

Dieses altert übrigens bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die Forschung bestätigt nun die unterschiedliche Zeitwahrnehmung wissenschaftlich. Adrian Bejan von der Duke University in North Carolina, USA, erklärt:

Die Menschen sind oft erstaunt darüber, dass ihnen die Tage in ihrer Kindheit endlos lang erschienen. Es ist nicht so, dass ihre Gefühle damals tiefer oder bedeutender gewesen sind, aber unserer Hirn hat sie anders verarbeitet

In einer Studie, die in der Zeitschrift European Review veröffentlicht wurde, stellt der Wissenschaftler fest, dass die Entwicklung unserer Wahrnehmung des Zeitablaufs mit einer Verlangsamung der Prozesse verbunden ist, in denen das Gehirn Bilder verarbeitet. Diese Reflexion des Alterns ist direkt in unserem Gehirn zu beobachten.

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Unser Gehirn verarbeitet die mentalen Bilder langsamer im Alter.  gagnonm1993@Pixabay

Prozesse verlangsamen sich

Während der Entwicklung des Körpers werden unsere Netze von Nerven und Neuronen immer komplexer, was den Weg der dort zirkulierenden elektrischen Signale kurvenreicher (und damit langsamer) macht.

Neben dieser immer komplexeren Reise werden auch die in unseren Köpfen auftretenden Informationspfade degradiert und stellen ein weiteres Hindernis für den Durchgang elektrischer Signale dar.

Gleicher Film, aber mit weniger Bildern

Die mentalen Bilder, die unser Gehirn wahrnimmt und verarbeitet, werden im Laufe der Zeit immer langsamer. Der Beweis, so Adrian Bejan, ist, dass die Augen von Kindern Bewegungen viel schneller verarbeiten als Erwachsene. Das sei ein Zeichen dafür, dass sie mehr Informationen wahrnehmen und verarbeiten können als ältere Menschen.

Wie ein Film, bei dem Bilder entfernt werden, scheint sich das Leben mit zunehmendem Alter zu beschleunigen. Im Video erfährt ihr mehr Details dazu, die der Forscher Adrian Bejan erklärt:

Der menschliche Verstand nimmt eine Entwicklung der Zeit wahr, wenn sich die wahrgenommenen Bilder ändern: Die Gegenwart unterscheidet sich von der Vergangenheit, weil sich die mentale Vision geändert hat, nicht wegen der inneren Uhr. Die Tage scheinen in deiner Jugend länger gedauert zu haben, weil ein junger Mensch im Laufe eines Tages mehr Bilder aufnimmt als ein älterer.