Maya-Gott: Ausgrabungen in Mexico bringen religiöses Artefakt ans Licht
Der Bau des Maya-Zuges, eines Schienennetzes, das die Halbinsel Yucatán in Mexiko durchquert, bringt immer wieder Überreste der Maya-Kultur an die Oberfläche. Das neueste Beispiel: Eine Graburne zu Ehren des Maisgottes.
Die alte Maya-Kultur ist eine der einflussreichsten Zivilisationen gewesen und fasziniert auch heute noch die Menschen. Stetig kommen neue Informationen über die alte Kultur ans Licht, die sowohl Fachleute als auch Laien in Erstaunen versetzen - so etwa neueste Erkenntnisse über einen rätselhaften Maya-Kalender, den Nutzen eines alten Maya-Steins, den Archäolog:innen entschlüsselt haben oder auch die mutmaßlich wahren Ursachen für die Auslöschung des Maya-Reiches.
Das Gebiet der Maya erstreckte sich vom heutigen Ostmexiko über El Salvador und Honduras bis nach Guatemala. Als polytheistische Kultur besaß sie ein Pantheon aus Göttern und Göttinnen. Vor kurzem ist bei Ausgrabungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Bau des Maya-Zuges eine Graburne zu Ehren des Maisgottes exhumiert worden.
Hun Hunahpu - Gott des Maises
Er war einer der wichtigsten Götter der Maya: Hun Hunahpu, der Gott des Maises. Vor kurzem hat ein Team von Archäolog:innen des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (INAH) dort eine Graburne ausgegraben. Sie ist mit einer Skulptur von Hun Hunahpu, dem Gott des Maises, verziert und in Abschnitt 7 gefunden worden, der den Bundesstaat Quintana Roo mit Campeche verbindet.
Laut Diego Prieto Hernández, dem Generaldirektor des INAH, ist die Urne im Paaktzatz-Stil gehalten. Der Maya-Gott ist darauf abgebildet, wie er aus einem Maiskolben hervorgeht. Aufgrund der menschlichen Überreste im Inneren und der Anwesenheit einer zweiten Urne sind die Expert:innen davon überzeugt, dass die Stätte für Opfergaben genutzt worden ist.
Heilige Orte
Tatsächlich hat man auf den beiden Urnen weitere Symbole gefunden, die den Mayas lieb und teuer waren. Eine Eule und ein Ceiba-Baum, der auch als falscher Kapokbaum bekannt ist. Der eine ist ein Vogel, der den Kampf und den Krieg symbolisiert, während der andere ein heiliger Baum ist.
Der Maisgott ist als einer der wichtigsten Götter angesehen worden. Mais hat in der Maya-Kultur einen beispiellosen Stellenwert gehabt. Er war ein Grundnahrungsmittel - aber nicht nur das. Er hatte auch seinen Platz in religiösen Riten und Hochzeitszeremonien. Hun Hunahpu zu verehren bedeutete, der Erde zu huldigen. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Schädel der Kinder bandagiert wurden, damit sie ein längliches Aussehen wie das der Gottheit erhielten.
Bei den Bauarbeiten für den Maya-Zug sind bislang auf der gesamten Halbinsel Yucatán zahlreiche Artefakte ausgegraben worden: 141 Gräber und über 125.000 Artefakte sind gefunden worden.
Auch interessant:
⋙ Ein 15-jähriger Teenager entdeckt eine verschollene Maya-Stadt im zentralamerikanischen Dschungel
⋙ Archäologen entdecken 1.000 Jahre alte Mumie: Unglaubliches Detail erregt ihre Aufmerksamkeit
Verwendete Quellen:
X: @OreroCreations
INAH: "El INAH halla urna funeraria con la imagen del dios del maíz, en el Tramo 7 del Tren Maya"
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich