G20-Treffen: Baerbock appelliert an Lawrows Gewissen und fordert Kriegsende
Annalena Baerbock und ihre Amtskolleg:innen der G20-Staaten treffen aktuell in Brasilien zusammen. Dort hat sie einen emotionalen Appell an den russischen Vertreter.
In Rio de Janeiro sind die Außenminister:innen der G20-Staaten versammelt und sprechen über wichtige (wirtschaftliche) Themen. Im Rahmen dieses Gipfeltreffens hat die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock, die räumliche Nähe zu Sergej Lawrow genutzt, um einen Kriegsstopp in der Ukraine zu fordern.
Baerbock spricht zunächst über Nahostkonflikt
Bereits in Berlin, wo Baerbock Hillary Clinton vor wenigen Tagen im Rahmen der Cinema for Peace-Gala begrüßt hatte, war der Konflikt zwischen Palästina und Israel Thema. In Brasilien kommt auch die deutsche Außenministerin noch einmal darauf zu sprechen.
Ähnlich wie die ehemalige First Lady betont sie, dass es eine Zwei-Staaten-Lösung geben müsse. Und fordert daher eine "humanitäre Pause", um einen "nachhaltigen Waffenstillstand" erlangen zu können – dies sei die Voraussetzung, den Konflikt zu lösen.
Klare Ansage bezüglich "russischer Aggressionen" in der Ukraine
Auch zu Putins Krieg gegen die Ukraine äußert sich die Grünen-Politikerin. Sie fordert nicht nur Russland auf, den Krieg zu beenden, sondern appelliert auch an alle anderen Länder, geschlossen und konsequent auf eine schnelle und friedliche Lösung hinzuarbeiten:
Wenn wir eine ‚gerechte Welt‘ aufbauen wollen, müssen wir Kriege und Krisen gemeinsam angehen. Entschlossen, respektvoll und mit der Bereitschaft zur Selbstreflexion. [Ich respektiere unterschiedliche Sichtweisen auf den Ukrainekrieg, aber] Russlands Aggression ist mehr als ein regionaler Konflikt. [Dieser Krieg] fordert uns alle auf, die Grundprinzipien, die uns alle schützen, entschlossen zu verteidigen: die Charta der Vereinten Nationen, das Völkerrecht und die Menschenrechte. Diese Prinzipien schützen alle Nationen, egal wie groß oder klein.
Eindringlicher Appell an Lawrow – Baerbock redet ihm ins Gewissen
Zudem nutzte die Dunkelhaarige auch die Chance, ihrem russischen Kollegen direkt ins Gewissen zu reden, bevor sie sich ans Plenum wand. Die beiden saßen nur drei Plätze voneinander entfernt. Baerbock appellierte an Sergej Lawrow:
Wenn Ihnen Menschenleben am Herzen liegen, wenn Ihnen Ihr eigenes Volk am Herzen liegt, russische Kinder und Jugendliche, müssen Sie diesen Krieg jetzt beenden. [...] Wenn Russland diesen Krieg jetzt beenden würde, wäre morgen der Weg zum Frieden und zur Gerechtigkeit weit offen.
Derweil fordert Sahra Wagenkecht Verhandlungen mit Russland statt Aufrüstung
Während Annalena Baerbock in Brasilien von Russland einen Rückzug und von den anderen Staaten ein entschlossenes Vorgehen gegen Putins Krieg fordert, schlägt Sahra Wagenknecht in Deutschland ganz andere Töne an.
In einem Interview betont sie, dass die Ukraine "auch keine lupenreine Demokratie" sei und dass man sich mit Russland an den Verhandlungstisch setzen müsse, statt Waffen in die Ukraine zu liefern und auf Abschreckung zu setzen.
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Verwendete Quellen:
FAZ: G-20-AUSSENMINISTERTREFFEN: Baerbock redet Lawrow ins Gewissen
Berliner Zeitung: G20-Treffen: Baerbock redet Lawrow ins Gewissen und appelliert an sein Herz