Bundeswehr probt den Ernstfall – und nimmt mit U-Boot an NATO-Manöver teil
Die Bundeswehr bereitet sich auf einen möglichen Krieg gegen Russland vor – auch, wenn natürlich alle hoffen, dass es nicht dazu kommen wird.
Die NATO zeigt Zähne: Mit einem großangelegten Übungsmanöver soll Putin daran erinnert werden, was ihm blüht, wenn er eins der Bündnisländer angreift. Auch die deutsche Bundeswehr nimmt an der Übung teil.
NATO macht sich bereit: größte Militärübung seit Endes des Kalten Krieges
Wie unter anderem BILD vor wenigen Tagen berichtete, hat die NATO nun beschlossen, in Nord-Dänemark ein Übungsmanöver namens Steadfast Defender zu starten. Gut 90 000 Soldat:innen werden zu dieser Übung erwartet, darunter 12 000 Soldat:innen der deutschen Bundeswehr.
Denn auch die Bundeswehr bereitet sich dieser Tage auf eine mögliche militärische Auseinandersetzung mit Russland vor, wie die Zeitung – unter Berufung auf ein vorliegendes Geheim-Dokument – Mitte Januar berichtete.
Soldaten, Fahrzeuge, Waffen und Co.: So beteiligt sich die Bundeswehr an der Übung
Deutschland entsendet jedoch nicht nur Soldat:innen nach Norden – auch diverse Fahrzeuge (rund 3 000), Waffen und etwa 30 Luftfahrzeuge sollen bei Steadfast Defender zum Einsatz kommen.
Spätestens daran lässt sich wohl vermuten, wie Ernst nicht nur die Bündnispartner, sondern auch Deutschland diese Vorbereitungen nehmen. Das letzte Mal, dass Deutschland eine so hohe Anzahl an Soldat:innen zu einem Übungsmanöver geschickt hat, war 1991 – also gegen Ende des Kaltes Kriegs!
U-Boot als wichtigste Waffe: U-36 wird ebenfalls zum Manöver geschickt
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem U-Boot U-36 der Klasse 212-A der deutschen Marine. Die 28-köpfige Crew reist ebenfalls an – und wird bei Putin sicherlich Eindruck schinden: Denn das U-Boot ist nicht nur für lange und tiefe Tauchfahrten ausgelegt, sondern auch bestens ausgerüstet!
Das submarine Fahrzeug ist vielseitig einsetzbar: Dank seiner Sehrohre und unauffälligen Fortbewegung eignet es sich hervorragend für Aufklärungs- und Spionagemissionen. Zeitgleich ist es mit reichweitenstarken Torpedos ausgerüstet – und diese können sogar Flugzeugträger versenken!
Crew des U-36 hatte bereits "Kontakt mit Gegner"
Im Rahmen einer Reportage hat BILD die Möglichkeit gehabt, mit den Crew-Mitgliedern zu sprechen, als diese auf dem Weg nach Dänemark waren. Dabei hat sie Zeitung erfahren, dass das U-Boot im Rahmen von Kontrollfahrten bereits auf russische Wasserfahrzeuge gestoßen ist, die für Putin spionieren.
Auch während des NATO-Manövers sei damit zu rechnen, wie Kommandant Oliver Brux dem Reporter vor Ort erklärte:
[In Skagen] trafen wir 2022 auf ein russisches U-Boot. Außerdem 2023 in der Ostsee. Wir fuhren leise aneinander vorbei, keiner wollte mehr Infos über sein Boot preisgeben als nötig. [...] Ich erwarte auch bei 'Steadfast Defender' Kontakt mit dem Gegner. Russland schickt sicher Schiffe, um uns zu beobachten.
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Verwendete Quellen:
Bundeswehr: U-Boot-Klasse 212 A
BILD: Vor Mega-NATO-Manöver: Auf Tauchfahrt mit Super-Waffe U-36: Deutsches U-Boot kann sogar Flugzeugträger versenken
BILD: Exklusives Geheimpapier: Mögliche Eskalation gegen Nato schon 2024: Bundeswehr bereitet sich auf Putin-Angriff vor